Heizölpreise sinken - Ölpreise kaum bewegt
6. Dezember 2018, Peter Dudda
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- US-Bestandsbericht verzögert sich um einen Tag wegen Staatstrauer für EX-Präsident Bush
- OPEC-Gipfel: Kürzungen prinzipiell wahrscheinlich, doch Umfang und Dauer unklar
- Brent bei 61,02 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 576,50 US-Dollar
- Euro bei 1,1333 US-Dollar
- Heizölpreis bei 74,09 Euro / 100L
Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
▲ OPEC-Kürzungen wahrscheinlich
▲ Kanada kürzt Ölförderung
▲ Russland kann sich schrittweise Kürzung vorstellen
▲ Buzzard-Ölfeld in der Nordsee abgeschaltet
▲ Saudi-Arabien kürzt Exporte
▲ Venezuela fördert alarmierend weniger Öl
▶ IEA-Spitze warnt vor Produktionskürzungen
▶ USA baut weiteres Export-Terminal für Öl
▶ Russland weitet Förderreserven aus
▶ Sanktionen gegen Iran
▼ API: Rohöl- und Produktbestände im deutlichen Plus
▼ Iranische Ölexporte auf 5-Jahrestief
▼ Saudi-Arabiens Rohölförderung auf Rekordhoch
▼ EIA: Januarnachfrage deutlich niedriger
▼ OPEC, EIA & IEA erwarten sinkende Nachfrage- und zugleich steigende Produktionsentwicklung
▼ Sondergenehmigungen der USA für iranisches Öl
▼ USA fördern auf Rekordniveau und nähern sich Energieunabhängigkeit
Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 61,02 US-Dollar. Der Vergleichswert von Mittwoch betrug noch 61,15 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 61,56 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 576,50 US-Dollar. Der Vergleichswert am Mittwoch lag bei 578,50 US-Dollar, der Schlusspreis bei 586,75 US-Dollar.
Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
Die Preisentwicklung im Überblick
Auf dieses Datum hat der Markt gewartet: Heute kommen die OPEC-Mitglieder zum entscheidenden Treffen zu möglichen Förderkürzungen zusammen, nachdem gestern bereits das Joint Ministerial Monitoring Committee (JMMC), also das Kontrollgremium, getagt hat. Man habe sich grundsätzlich bereits auf Kürzungen verständigt, der Zeitraum sei auf sechs Monate anvisiert. Zum Umfang gibt es unterschiedliche Angaben, wobei Kürzungen um mehr als 1 Mio. B/T momentan die wahrscheinlichste Marke sind.
Nichts an diesen Aussagen ist wirklich bestätigt, und die wichtigen Dealmitglieder, die nicht zur OPEC gehören, sind erst morgen mit am Tisch. Das gilt insbesondere für Russland, an dem ein möglicher Kürzungserfolg momentan besonders hängt.
Diese Unsicherheit spiegelte sich schon gestern in schwankenden Ölpreisen wider, auch wenn allgemein davon ausgegangen wird, dass Kürzungen kommen werden. Die Preistendenz zeigt grundsätzlich nach oben, lässt sich aber schnell von kurzfristig anderslautenden Faktoren beeinflussen.
Der Bericht des US-Energieministeriums zu den US-Ölbeständen, der sonst direkt auf den API-Bericht folgt, wird in dieser Woche um einen Tag verschoben. Grund dafür ist die Staatstrauer für den ehemaligen Präsidenten Bush.
Am wichtigsten für inländische Heizölkäufer ist jedoch, dass der Heizölpreis nun stetig (und teilweise entgegen allgemeiner Marktendenzen) von seinen Hochs aufgrund geringer Flusspegel zurückkommt. Zwar sind Lieferverzögerungen immer noch ein Thema, doch es wird damit nun immer sinnvoller, den Heizölkauf rechtzeitig auszulösen. Am besten, bevor sich die Dealmitglieder einigen.
Entwicklung Eurokurs
Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1333 US-Dollar, Mittwoch um die gleiche Zeit waren es 1,1334 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Mittwoch wurde bei 1,1354 US-Dollar festgesetzt.
Der Euro hat also kaum einen Ausschlag gezeigt und bewegt sich aktuell im äußerst stabilen Rahmen. Selbst eingetrübte Konjunkturdaten aus dem Euroraum konnten daran nichts ändern. Vielleicht liegt es hier ebenfalls an der US-Staatstrauer, dass der Gemeinschaftswährung Ruhe vergönnt ist. Denn wichtige Impulse vom US-Markt bleiben vorerst aus.
Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik
- Pokern um OPEC-Kürzungen
Es ist natürlich eine der liebsten Übungen jedes Analysten, vor einem wichtigen Termin wie dem heutigen OPEC-Treffen wilde Spekulationen über mögliche Entscheidungen und Kürzungen anzustellen. Diese Spekulationen tragen momentan jegliche Kursentwicklung.
Sicher scheint bisher nur, dass alle Beteiligten, selbst Russland, grundsätzlich Bereitschaft zur Kürzung signalisiert haben. Allerdings soll Russland immer noch weit weniger Selbstbeschränkung anbieten, als es Saudi-Arabien gern hätte.
Die Saudis haben angeblich bis zu 300.000 russische Barrel pro Tag weniger anvisiert, während Moskau nur bis zu 150.000 anbietet. Und dazwischen melden sich Länder wie Kuwait und Oman, die jeweils kleine Informationsschnipsel aus den Vorgesprächen preisgeben.
Konkret ist also absolut gar nichts. Und Beobachter sehen sehr genau, dass jedes Land versucht, mit verdeckten Karten zu spielen und keine konkreten Angaben zu machen, solange nicht ein anderer Mitspieler genaue Zahlen veröffentlicht.
Denn obwohl der Kürzungsdeal wie eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten klingt, sind sie doch allesamt Kontrahenten auf dem Ölmarkt. Und wenn sich die einen zu höheren Kürzungen als die anderen verpflichten, besteht die Gefahr, Marktanteile zu verlieren.
Fest scheint nur zu stehen, dass die Zahlen des letzten Deals von Ende 2016 nicht mehr diskutiert werden. Man will weniger und im kürzeren Zeitraum (6 Monate) senken. Als Referenz gelte die Zeit zwischen September und Oktober 2018, also genau die Monate, in denen die Förderanhebungen von Juni ihren vollen Effekt entfaltet haben.
Mit anderen Worten: Man will die Entscheidungen von Juni rückgängig machen – und dann weitersehen. Das ist ein sinnvolles Vorgehen. Denn die vergangenen Monate haben gezeigt, wie schnell momentan Änderungen auf dem Ölmarkt geschehen und wie kurzfristig tiefgreifende Marktentscheidungen getroffen werden sollten.
Heizölpreisentwicklung
Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 74,09 Cent pro Liter Heizöl. Am Mittwoch waren es 74,27 Cent.
Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.
Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.