Heizölpreise: Ölpreise fester, doch Heizöl günstiger

9. Januar 2019, Nicola Bergau

Heizölpreise zur Wochenmitte stabil 09.01.19

China und die USA haben die Gespräche zum Handelskonflikt verlängert. Der Markt wertet dies als positives Signal, das die Ölpreise stützte. Die API-Zahlen zu US-Beständen wurden bisher weitestgehend ignoriert. Dan eines freundlicheren Eurokurses ist Heizöl heute günstiger.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick

  • China und USA verlängern Gespräche zu Strafzöllen
  • API: deutliche Bestandsabbauten bei Rohöl, deutliche Aufbauten bei Produkten
  • Brent bei 59,25 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 552,50 US-Dollar
  • Euro bei 1,1455 US-Dollar
  • Heizölpreis bei 68,53 Euro / 100L
     

 Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung

Saudi-Arabien senkt erneut Exportquote
USA und China verhandeln zu Strafzöllen
OPEC-Kürzungen höher als erwartet
Libysche Ölexporte beschränkt
Auch Kanada kürzt die Ölförderung
USA und China machen Pause im Handelsstreit – vorerst
Abschaltung des größten libyschen Ölfelds

China nimmt US-Ölimporte wieder auf
Sanktionen gegen Iran

  DOE-Bericht drückt Ölpreise leicht
  Russland hält vereinbarte Förderkürzungen nicht ein
EIA Monatsbericht: US-Ölproduktion legt im Dezember und Januar deutlich zu
OPEC & EIA: Förderkürzungen werden Überangebot nicht nachhaltig begrenzen
OPEC-Prognose: Öl-Förderung von Nicht-OPEC-Förderern steigt 2019
EIA: Januarnachfrage deutlich niedriger
Sondergenehmigungen der USA für iranisches Öl
USA fördern auf Rekordniveau und nähern sich Energieunabhängigkeit

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 59,25 US-Dollar. Der Vergleichswert von Dienstag betrug noch 57,32 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 58,72 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 552,50 US-Dollar. Der Vergleichswert am Dienstag lag bei 538,00 US-Dollar, der Schlusspreis bei 546,50 US-Dollar.

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 09.01.2019 // Alle Angaben ohne Gewähr

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
 

Die Preisentwicklung im Überblick

Allein die Tatsache, dass die Verhandlungen zwischen den USA und China in Peking zum Handelskonflikt verlängert wurden, reichte gestern schon aus, um die Preise zu stützen. Denn eine Verlängerung deutet für den Markt darauf hin, dass es zwar Gesprächsbedarf gibt, doch die Parteien an einer Einigung interessiert sind.

Weitere News blieben vorerst aus, doch die deutlichen Bewegungen der Notierungen zeigen insgesamt, dass sich die Marktteilnehmer viel von den Gesprächen erhoffen.

Ähnlich wie schon beim DOE-Bericht der vergangenen Woche blieben die Reaktionen auf den US-Bestandsbericht des API in dieser Woche eher aus. Denn auch hier wird davon ausgegangen, dass die überraschenden Bestandsentwicklungen bei Rohöl und den Produkten eine Feiertagsverzerrung aufweisen.

Der Euro konnte sich weiter erholen, sodass die Preissteigerungen an den Rohstoffbörsen für inländische Heizölkäufer zumindest teilweise aufgefangen wurden. Damit ist Heizöl heute günstiger. Im aktuellen preissteigernden Marktumfeld ist diese Notierung die möglicherweise wirtschaftlichste der Woche, sodass sich der Heizölkauf insbesondere dann lohnt, wenn sich der Tankinhalt dem Ende neigt.
 

Entwicklung Eurokurs

Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1455 US-Dollar, am Dienstag waren es 1,1435 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Montag wurde jedoch noch bei 1,1440 US-Dollar festgesetzt.

Auch hier machen sich die Handelskonfliktverhandlungen bemerkbar. Allgemein verbessert sich die Stimmung an den Finanzmärkten, davon profitiert letztendlich auch die Gemeinschaftswährung.

Es ist aber auch klar, dass in einem solchen Klima der Erwartungen großes Enttäuschungspotential steckt. Man muss deshalb unbedingt abwarten, ob die Verhandlungen wirklich fruchten.

 

Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik

  • USA und China verhandeln zu Strafzöllen
  • API bleibt ohne Einfluss
     

Auch API meldet überraschende Zahlen

Deutliche Bestandsabbauten bei Rohöl, dafür ebenso deutliche Aufbauten bei den Produkten: Der Bericht des American Petroleum Institute hätte in dieser Woche durchaus für Furore an den Märkten sorgen können, wenn er nicht so aussähe, als gäbe es hier Verzerrungen.
 

Die API-Daten im Überblick

API-Bericht-US-Ölmarkt-Kalenderwoche-02-090119 // Alle Angaben ohne Gewähr

Es ist davon auszugehen, dass die Raffinerien in dieser Jahreszeit ihre Produktion immer hochfahren und somit mehr Rohöl verarbeiten. Das allein erklärt jedoch nicht die hohen Bestandsabbauten des API. Genauso wenig lässt sich damit die Zunahmen insbesondere bei den Destillaten begründen.

Sollte der Trend, der vom DOE in der vergangenen Woche gemeldet wurde, stimmen, dann sind dafür eine gesunkene Nachfrage und ein geringerer Exportwert verantwortlich. Diese Faktoren beleuchtet das API allerdings nicht. Zudem geht der Markt davon aus, dass die Zahlen eine deutliche Verzerrung enthalten, die sich über die Feiertage angesammelt hat.

Dementsprechend dünn war auch die Reaktion des Marktes. Normalerweise pendeln sich die Berichtszahlen innerhalb weniger Wochen nach dem Jahreswechsel wieder auf ein „realistisches“ Niveau ein. Bis dahin hängt es wohl an der aktuellen Stimmung des Marktes, ob und wie er die US-Bestandsdaten bewertet.
 

Die Gespräche laufen: Einigen sich China und die USA?

Eine Gesprächsverlängerung ist zumindest kein Abbruch: So interpretiert der Markt die Signale aus Peking. Die Unterhändler der USA und Chinas haben die Verhandlungen zu den Strafzöllen überraschend fortgeführt, obwohl bereits gestern mit einem Ergebnis gerechnet wurde.

Trump sagte, die Gespräche verliefen „sehr gut“, was in seinem Duktus zunächst einmal alles und nichts heißen kann. Aber auch die Chinesen vermeldeten solch positive Entwicklungen.

Nun stellt sich die Frage, welches Ergebnis diese Verhandlungen erzielen könnten. Eigentlich sollte Anfang März der beim G20 Gipfel verabschiedete „Waffenstillstand“ auslaufen. Die USA hatten sich bereit erklärt, bis dahin von einer Anhebung der Zölle von zehn auf 25 Prozent abzusehen.

Der Markt erhofft sich erst einmal, dass diese Deadline nach hinten geschoben wird. Im Idealfall würden die Strafzölle jedoch sukzessive abgebaut oder vielleicht sogar ganz verschwinden. Dann wäre aus Marktsicht einer der größten Bremsklötze für die globale Wirtschaft beseitigt und es könnte wieder aufwärts gehen mit der Nachfrageentwicklung nach Öl sowie der allgemeinen Konjunktur.

Bisher ist es eher unwahrscheinlich, dass es heute zu einer Einigung kommt, die die Strafzölle vollständig beseitigt. Dazu ist Trump viel zu sehr von dieser Maßnahme überzeugt. Doch steht der Präsident durchaus unter Druck, schließlich sorgt der „Government Shutdown“, den Trump aufgrund seines Bestehens auf einer Finanzierung der Mauer gen Mexiko ausgelöst hat, für immer stärke Unruhen im eigenen Land. Es gilt nun also, zumindest außenpolitisch ein stabilisierendes Signal zu senden.

Wie dieses aussieht, werden wir wohl heute im Laufe des Tages erfahren. Sicher ist bisher nur, dass jedes Ergebnis einen Einfluss auf die Ölpreise haben wird. Und dabei stehen beide Richtungen der Preiskurve zur Debatte.

Heizölpreisentwicklung

Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 68,53 Cent pro Liter Heizöl. Am Dienstag waren es 68,75 Cent.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.

 

Nico Bergau - Leiter Onlinehandel

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