Heizölpreise: Etwas Entspannung zum Wochenende

11. Mai 2018, Peter Dudda

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Die Ölpreise sind über den Feiertag weiter gestiegen: Geopolitische Spannungen rund um den Iran im Nahen Osten und deutlich gesunkene US-Rohölbestände halten die Märkte weiter unter Druck. Erfahren Sie bei uns die Auswirkungen auf die Heizölpreise.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick

  • US-Präsident Trump kündigt Iran-Atomabkommen einseitig auf
  • Versorgungslage weiter angespannt: Neue US-Sanktionen könnten iranische Ölexporte betreffen
  • Iran feuert Raketen auf Israel: Geopolitische Spannungen im Nahen Osten nehmen zu
  • DOE bestätigt deutlich gesunkene US-Ölbestände
  • Ölpreise erreichen Niveau wie zuletzt im November 2014
  • Euro etwas stärker über 1,19 US-Dollar
  • Heizölpreis stabil auf hohen Niveau
     

Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung

 USA kündigen Iran-Atomabkommen auf
 DOE vermeldet deutliche Bestandsrückgänge bei US-Öl
 Venezuelas Ölproduktion stetig rückläufig
 Quotentreue bei OPEC-Förderkürzungen
 Russland setzt auf langfristige Zusammenarbeit mit OPEC
 Robuste US-Konjunkturdaten
 Gute Aussichten für Nachfrageentwicklung
 
 US-Ölförderung steigt kontinuierlich
 USA: Schutzzölle könnten globales Wirtschaftswachstum bremsen
Druck auf die OPEC-Förderkürzungen durch Iran-Sanktionen

 

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 11.05.2018

Der europäische Ölpreis Brent notierte am Freitagmorgen bei 77,30 US-Dollar. Der Vergleichswert von Donnerstagmorgen betrug noch 77,82 US-Dollar, der Schlusspreis für Donnerstag wurde bei 77,47 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 673,75 US-DollarGestern Morgen lag der Kurs noch bei 676,50 US-Dollar, während der Schlusspreis gestern bei 671,00 US-Dollar stand.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
 

Die Preisentwicklung im Überblick

Die USA sind am Dienstagabend aus dem Atom-Abkommen mit dem Iran einseitig ausgetreten. Das befeuerte die Kurse zu deutlichen Anstiegen, das Risiko einer Abkommens-Aufkündigung wurde jedoch schon vor Wochen per Risikoprämie eingepreist, so dass sich die Kursanstiege noch in Grenzen hielten. Weiterhin ist noch nicht klar, wie genau die Sanktionen gegen den Iran ausfallen werden. Das die iranische Ölindustrie betroffen sein wird jedoch unumstritten und hält die Märkte weiter unter Spannung.

Gestern sorgten mutmaßlich vom Iran durchgeführte Raketenangriffe auf israelische Stellungen und eine entsprechende militärische Gegenreaktion für erneuten Preisdruck, die Kurse zogen zum Feiertag weiter an. In der angespannten geopolitischen Situation gerät die Meldung deutlich gesunkener US-Rohölbestände fast ins Hintertreffen, an den Märkten wurden zum späteren Handel sogar die Abwärtsspielräume der Kurse getestet. Doch der Druck auf das globale Ölangebot scheint zur Zeit einfach zu hoch, so dass die Kurse zum Handelsschluss nahezu verlustfrei schlossen.
 

Entwicklung Eurokurs

Eine gute Nachricht für inländische Heizölverbraucher gibt es heute: Der Euro konnte über den Feiertag kräftig zulegen und kostete am Morgen 1,1919 US-Dollar. Die EZB legte den Referenzpreis gestern auf 1,1887 US-Dollar fest.

Nachdem der US-Dollar noch zum Anfang der Woche aufgrund der klaren Worte in der US-Außenpolitik an Stärke gewann, wurde die US-Währung gestern schwächere US-Inflationszahlen belastet. Für heute könnten Zahlen zur US-Verbraucherstimmung für Bewegung sorgen.
 

Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik

  • DOE: US-Bestände rückläufig
  • OPEC: Ende der Förderquoten?
     

Department of Energy bestätigt sinkende US-Bestände
 

Der wöchentliche Bericht des American Petroleum Institutes (API) zu den US-Ölbeständen hatte es am Dienstag bereits prognostiziert: Die US-Bestände sind in dieser Woche stark rückläufig. Das bestätigt nun auch das Department of Energy (DOE).  
 

Die API-Daten im Überblick

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Nach zwei Wochen leichter Bestandszunahmen war es relativ überraschend, in welchem Maße API am Dienstagabend Bestandsabbauten über alle Produkte hinweg vermeldet hat. Wie üblich werden die API-Daten mit Vorsicht vom Handel betrachtet, den erst das DOE liefert stets einen Tag nach API gesichertere Daten.

Die US-Bestandsdaten sind in dieser Woche durch und durch preissteigernd zu bewerten. Kleine Wehmutstropfen wie die deutlich gestiegene US-Ölproduktion können da getrost ignoriert werden. Dennoch haben die Zahlen in der aktuellen Marktlage kaum Preiseinflusspotenzial und wirken maximal stützend auf das aktuell hohe Preisniveau.
 

OPEC-Förderkürzungsdeal unter Druck?
 

Nunmehr seit Ende 2016 kürzen die Mitglieder der Organisation erdölexportierender Staaten (OPEC) ihre eigene Ölproduktion. Ausgemachtes Ziel war damals die Verringerung des globalen Überangebots und eine Stabilisierung der Ölpreise. Die Strategie ging mehr als auf, denn spätestens seit Mitte des letzten Jahres ziehen die Ölpreise bei einem sich verringernden Angebot stetig an.

Mit der Verhängung von Sanktionen gegen den Iran könnten nun die iranischen Öl-Exporte deutlich verringert werden, schließlich ist die Ölindustrie der schmerzlichste Punkt für den Iran. Die daraus resultierenden Lieferausfälle müssten andere Lieferanten auffangen. Präsident Trump verwies bereits in seiner Ansprache am Dienstagabend auf die Möglichkeit, dass Saudi Arabien in Bresche springen könnte. Auch der Irak und Kuwait könnten theoretisch mehr Öl fördern als sie es zur Zeit tun.

Im Rahmen der OPEC gilt Saudi Arabien zwar als Wortführer, doch muss sich das Land im Rahmen des Förderkürzungsdeals genau wie alle anderen Beteiligten an die Quoten halten. Das diese Konstellation ein besonderes Spannungspotenzial bietet, scheint unstrittig. Zudem könnten die Lieferausfälle des Irans ein noch schnelleres Absinken der globalen Öl-Bestände befeuern, was wiederum das gesamte Abkommen in Frage stellen würde. Nach Plan laufen die Förderkürzungen noch bis Ende diesen Jahres weiter. Ende Juni werden alle Beteiligten am Abkommen auf einem Gipfel über die Zukunft des Deals verhandeln. Bis dahin können wir wohl mit einer mehr oder weniger hitzigen Spekulationsschlacht, insbesondere über Vorabsprachen zwischen den Wortführern, rechnen.  

 

Heizölpreisentwicklung

Ein etwas stärker Eurokurs und seit Mittwochfrüh nahezu stabile Ölpreise verschaffen auch den Heizölpreisen eine Atempause: Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 70,08 Cent pro Liter Heizöl. Über den Feiertag waren es noch 70,09 Cent.

Sieht man sich die aktuelle Weltlage hinsichtlich der Ölpreisentwicklung an, scheint die einzige Schlussfolgerung, dass Öl nur noch teurer werden kann. Vor allem eine mögliche Eskalation im Konflikt zwischen dem Iran und Israel liegt enorme Sprengkraft für die Märkte. Für Heizölkäufer scheint die Lage daher eigentlich klar: Das Risiko auf fallende Preise zu setzen ist hoch. Wir empfehlen daher unseren Kunden sich von der künftigen Entwicklung unabhängig zu machen und den Heizölkauf zum Wochenende auszulösen.  

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekontonutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.