Heizölpreis: Konsolidierung auf hohem Niveau

29. Mai 2019, Felix Schmidt

Konsolidierte Heizölpreise zur Wochenmitte. 29.05.2019

Das Spannungsfeld zwischen geopolitischen Unsicherheitsfaktoren, der schwachen Nachfrageerwartung und einer knappen physischen Marktlage festigt die Ölpreise zurzeit auf hohem Niveau. Heizöl ist heute etwas günstiger.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick 

  • Indien erwägt Rohölimporte aus dem Iran
  • Brent bei 69,64 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 614,75 US-Dollar 
  • Euro bei 1,1164 US-Dollar


Heizölpreisentwicklung 

  • Heizölpreis bei 71,47 Euro / 100L 

Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 71,47 Cent pro Liter Heizöl. Am Dienstag lag der Heizölpreis bei 71,96 Cent pro Liter Heizöl. 
 

Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung 

 Pipeline-Ausfall in Nigeria  
 Ölproduktion in der Nordsee nimmt ab 
 Atomabkommen: Spannungen zwischen dem Iran und den USA verschärfen sich 
 Schärfere US-Sanktionen gegen Iran und Venezuela 
 OPEC+ Kürzungen werden möglicherweise verlängert 
 
 Kämpfe in Libyen 
 
 Verringerte Auslastung asiatischer Raffinerien 
 Neue Zölle in Handelsstreit China / USA 
 US-Schieferölboom zeichnet sich ab 
 Produktionssteigerung in Russland, Kasachstan und Irak 
 Höhere Produktionsmengen in USA, Irak und Kasachstan 


Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE: 

Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 69,64 US-Dollar. Der Vergleichswert von gestern betrug noch 70,19 US-Dollar, der Schlusspreis wurde am Dienstag bei 70,11 US-Dollar festgesetzt. 

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 614,75 US-Dollar. Der Vergleichswert am Dienstag lag bei 622,50 US-Dollar, der Schlusspreis gestern bei 618,75 US-Dollar. 

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 29.05.2019 // Alle Angaben ohne Gewähr

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite
  

Die Preisentwicklung im Überblick 

Das lange Wochenende in den USA sorgt an den Ölmärkten für einen etwas trägeren Start. Deshalb bleiben auch am Mittwoch richtungsweisende Impulse aus. Auch die gestern einsetzende Kauflaune der Trader ebbte schnell wieder ab, weshalb die Preise lediglich kurzzeitig anzogen und sich im Verlauf des gestrigen Abends dann wieder Abwärtsspielräume abzeichneten. Nach wie vor gibt die physische Knappheit an den Märkten den Ton an. In Börsenkreisen spricht man auch von einer sogenannten Backwardation-Konstellation. Das heißt, dass sofort verfügbares Öl auf dem Spotmarkt zurzeit günstiger ist, als die Futures, welche im Rahmen von Termingeschäften die Preise für künftig gehandeltes Öl angeben. Normalerweise würde diese Marktlage die Ölpreise merklich ansteigen lassen. 

Doch das Ölnachfragewachstum hinkt zurzeit den Erwartungen hinterher. Hinzu kommt der Handelsstreit zwischen den USA und China, welcher der Konjunktur derzeit wie ein Mühlstein um den Hals gehängt wird. Entsprechend enttäuschend fielen auch die jüngsten Konjunkturdaten aus. Experten werten diese Entwicklungen als wichtigstes Gegengewicht, das steigenden Ölpreisen zurzeit Einhalt gebietet – Heizölkäufer dürften sich darüber freuen.  

Allerdings ergeben sich auch einige Unsicherheiten mit Blick auf die derzeitige geopolitische Lage. Darunter fallen insbesondere die US-Sanktionen gegen den Iran, die im Rahmen des kürzlich aufgekündigten Atomdeals noch einmal verschärft worden sind. Auch Venezuela ist mit scharfen US-Sanktionen belegt. Zudem erwägen die OPEC+ Staaten eine Verlängerung der Produktionskürzungen bei derzeit ohnehin knappen Beständen – mit Ausnahme von China und den USA. In den USA blickt man jedoch auch auf die derzeitige Wetterlage. Starke Regenfälle hatten zuletzt zu Überflutungen in Arkansas und Oklahoma geführt. Dies könnte den Rohöltransport aus Cushing an die Raffinerien und die Golfküste behindern. 

Heizölkäufer sollten die konsolidierten Preise nutzen, um ihren Vorrat aufzufüllen. Mit Blick auf die knappe Versorgungslage und die Unsicherheitsfaktoren an den Märkten könnten die Preise steigen, sobald die Ölnachfrage anzieht und den bisherigen Erwartungen entspricht.
 

Entwicklung Eurokurs 

Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1164 US-Dollar, am Dienstagmorgen waren es 1,1183 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB wurde für Dienstag bei 1,1192 US-Dollar festgesetzt. 

Es tut sich derzeit nur wenig beim Eurokurs. Anleger setzen deshalb vor allem auf Sicherheit – auch, da die Sorge vor einem weiteren Abflauen der Weltwirtschaft steigt. Insbesondere der Handelsstreit zwischen China und den USA trägt zu dieser Lage bei. 
 

Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik 

  • Indien erwägt Rohölimporte aus dem Iran 

Indien erwägt Rohölimporte aus dem Iran 

Nachdem die jüngsten US-Sanktionen gegen den Iran verschärft worden waren, hatte die Regierung um US-Präsident Trump deutlich davor gewarnt, weiterhin Öl aus dem Land zu beziehen. Dennoch spielt man in Indien nun offenbar mit dem Gedanken, Öl aus dem Iran zu importieren und die Zahlung in indischen Rupien zu leisten. Mit Hilfe der indischen Währung könnten die US-Sanktionen umgangen werden. Ein Anstieg der Rohölimporte aus dem Iran nach Indien könnte die Ölpreise belasten. Vor diesem Hintergrund pocht insbesondere Saudi-Arabien darauf, die Produktionskürzungen der OPEC+ Staaten auch in der zweiten Jahreshälfte aufrecht zu erhalten.   

Informationen zum Heizölkauf 

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden. 

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.

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Felix Schmidt – Autor

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