Ölpreise geben nach – Heizöl zum Wochenende günstiger

19. Januar 2018, Peter Dudda

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Auch wenn die Kursverluste vom Donnerstag wieder durch weiter rückläufige US-Bestände ausgeglichen worden, stellt sich am Freitagmorgen eine deutliche Abwärtstendenz bei den Ölpreisen ein. Der Euro steht wieder deutlich über der 1,22 US-Dollar-Marke. Heizölpreise geben deutlich nach.

Ölpreisentwicklung

Bereits am Donnerstag gaben die Kurse an den Märkten nach, konnten aber durch sinkende US-Bestände wieder Auftrieb gewinnen. Die Tagesverluste wurden damit wieder weitestgehend ausgleichen. Doch bereits am Freitagmorgen zeigt sich weiteres Abwärtspotenzial. In der Kombination mit einem starkem Euro ist Heizöl heute deutlich günstiger als noch zum Wochenbeginn zu haben.

Die Stimmung an den Märkten scheint sich zu drehen und die Preise könnten in den nächsten Wochen nach Analysten-Einschätzung fallen. Der Grund für diese Annahme liegt danach vor allem in der Aussicht auf eine schwächer Nachfrage. Diese ist zum einen durch die hohen Preise und zum anderen durch die typische saisonal schwächere Wirtschaftsleistung begründet. Das die Märkte unter den Marktteilnehmern zurzeit als insgesamt überhitzt gelten, stützt dies die Abwärtstendenz ebenfalls. Doch noch sind die Spielräume begrenzt, den die Läger, insbesondere in den USA leeren sich weiter.

Im vergangenen Jahr sorgte nicht zuletzt die künstliche Öl-Förderdrosselung der OPEC für eine zunehmende Verknappung von schnell verfügbaren Öl am Weltmarkt. Weitere Ereignisse, vor allem geopolitischer Natur, sorgten in diesem immer knapper werdenden Marktumfeld, für ein stetes Steigen der Preise. Die hohen Ölpreise sorgen aktuell in vielen Nicht-OPEC-Staaten, allen voran die USA, für eine Ausweitung der Ölproduktion.

Die jetzigen Investitionen in die Öl-Förderung sorgen aber nicht zeitgleich für ein wachsendes Angebot von Öl am Weltmarkt. Die Produktion wird zeitversetzt erst in den nächsten Wochen und Monaten anlaufen, die Bestände könnten entsprechend wieder nach und nach steigen, vor allem dann, wenn das zunehmende Angebot die tatsächliche Nachfrage übersteigt. Im Ergebnis könnte das Jahr 2018 wieder von einer Überversorgung bestimmt sein. Für Heizölverbraucher sicherlich die beste Option, denn die Preise würden wieder deutlich fallen.

Letztlich bleibt das alles Glaskugelleserei. Es gibt einfach zu viele variable Faktoren, welche sich aus Erfahrung nicht annährend sicher voraussagen lassen. Insbesondere die Gefahr von geopolitischen Krisen oder die weltweite Wirtschaftsentwicklung, stellen nicht eindeutig vorhersehbare Preiseinflussfaktoren dar. Zumindest die OPEC setzt weiter auf einen Versatz von Angebot zu Nachfrage und unterschätzt nach Expertenmeinung damit das Ölförderpotenzial der Nicht-OPEC-Staaten. Wie immer bleibt es also auch die nächsten Wochen und Monate spannend an den Ölmärkten.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notierte am Morgen bei 68,61 US-Dollar und liegt damit deutlich unter dem gestrigen Tagesstart mit 69,34 US-Dollar. Der Schlusspreis für Donnerstag wurde bei 69,31 US-Dollar und damit auf dem Tagesstartniveau festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 607,25 US-Dollar und damit etwas niedriger als noch zum Tagesstart am Donnerstag (611,75). Der Schlusspreis am Donnerstag lag trotz aller Tagesverluste ebenfalls bei 611,75 US-Dollar.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

US-Bestände weiter rückläufig

Wie schon in den vergangenen Wochen nehmen die Rohölbestände in den USA weiter ab. Die USA gelten in Sachen Öl als eines der transparentesten Länder überhaupt. Woche für Woche veröffentlichen viele staatliche Institutionen Berichte zu Bestands- und Nachfrageentwicklungen, zum Im- und Export im Öl-Sektor, zur Raffinerieauslastung und letztlich auch zur aktuellen Ölproduktion. 

In dieser Woche haben die Rohölbestände um knapp 7 Millionen Barrel und die Bestände an Destillaten (Diesel und Heizöl) um fast 4 Millionen Barrel abgenommen. Lediglich Benzinprodukte verzeichnen einen Aufbau um 3,6 Millionen Barrel. Der Rückgang bei den Destillaten lässt sich zu einem gewissen Teil auf eine um 2,3% zurückgegangen Raffinerieauslastung zurückführen. Nicht ungwöhnlich, da die Raffinerien zum Jahreswechsel unter Volllast liefen. Zum Bilanzstichtag ist es vielen Betreibern aus bilanztechnischen Gründen wichtig, die Bestände an Rohöl in ihren Lägern möglichst niedrig zu halten. Außerdem reagiert man so auf die typischerweise zum Winter schwächere Nachfrage. Insgesamt befinden sich die Rohölvorräte am Zeitpunkt gemessen auf dem niedrigsten Stand seit drei Jahren.

Die US-Bestände sorgten zwar am Donnerstag für einen Ausgleich der Tagesverluste bei den Kursen, doch mit Blick auf eine stark gestiegenen US-Ölproduktion hält sich das Preissteigerungspotenzial in Grenzen.

Entwicklung Eurokurs

Die Gemeinschaftswährung schaffte gestern wieder den Sprung über die Marke von 1,22 US-Dollar. Das 3-Jahreshoch vom Dienstag mit einem Wert weit über 1,23 US-Dollar ist damit aber noch nicht erreicht. Heute Morgen kostete ein Euro zum Handelsstart 1,2244 US-Dollar. Zum Handelsschluss am Donnerstag waren es noch 1,2243 US-Dollar. Die EZB legte den Referenzpreis für Donnerstag auf 1,2235 US-Dollar fest. Zum Handel am Freitagvormittag zeigt sich der Kurs der Gemeinschaftswährung indes weiter fester und bewegt sich in die Richtung der 1,23 US-Dollar-Marke.

Um zu verstehen woher der Euro seine aktuelle Kraft schöpft, bedarf es eines Blickes aus europäischer Sicht zur anderen Seite des Atlantischen Ozeans. Dort ist gestern in Regierungskreisen ein Streit um die Finanzierung von US-Regierungsbehörden ausgebrochen. Die beiden wesentlichen politischen Lager, Demokraten und Republikaner haben noch bis Mitternacht Zeit eine Einigung zu erzielen. Ansonsten erfolgt ab Morgen der sogenannte „Shutdown“, sprich die Schließung der entsprechenden Behörden. Der Haushaltsentwurf bzw. das entsprechende Gesetz ist schon durch das Repräsentantenhaus verabschiedet worden und hängt nun noch Senat. Eine Durchsetzung ist ohne die Stimmen der Demokraten nicht möglich. Diese wollen im Gegenzug eine Abschwächung der restriktiven Migrationspolitik der aktuellen US-Administration durchsetzen.

Heizölpreisentwicklung

Der starker Euro bietet inländischen Heizölverbrauchern bei weitestgehend stabilen  Ölpreisen – wie auch schon gestern - weiter Schützenhilfe. Heizöl ist heute wieder günstiger zu haben: Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 62,68 Cent pro Liter Heizöl. Am Donnerstag waren es noch 63,28 Cent.

Der Eurokurs ist der bestimmende Faktor in dieser Ölwoche gewesen. Auch wenn an den Märkten viel Bewegung war, wurden alles wesentlichen Verluste und Gewinne der relevanten Kurse immer wieder ausgeglichen. Für Heizölverbraucher heißt das vor allem eines: Solange auf dem Ölmarkt nichts Neues passiert bzw. sich die preissteigernden und preissenkenden Meldungen ausgleichen, lohnt es zuzugreifen. Heute kann es die beste Entscheidung sein den Heizölkauf auszulösen, insbesondere dann, wenn sich der Tank leert.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekontonutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.