Heizölpreise: Heizöl zum Wochenende etwas günstiger
22. März 2019, Peter Dudda
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- US-Sanktionen gegen Iran: Ausnahmegenehmigungen für Irak
- Handelskonflikt China / USA: Einigung lässt auf sich warten
- Brent bei 67,89 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 610,50 US-Dollar
- Euro bei 1,1380 US-Dollar
- Heizölpreis bei 68,61 Euro / 100L
Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
▲ DOE-Daten: US-Ölbestände deutlich gesunken
▲ OPEC+ Kürzungen Mitte des Jahres beschlossen
▲ Vorerst keine neuen US-Strafzölle gegen China
▲ Revolution in Venezuela und Sanktionen
▲ China plant erneut Investitionen in die heimische Wirtschaft
▶ IEA: OPEC wird Ölmarktanteile an USA abtreten müssen
▶ Ausnahmegenehmigungen bei Iran-Sanktionen für Irak
▼ Kanada, Brasilien und Libyen fördern wieder mehr Öl
▼ OPEC-Prognose: Öl-Förderung von Nicht-OPEC-Förderern steigt
▼ USA fördern auf Rekordniveau und nähern sich Energieunabhängigkeit
Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Freitagmorgen 67,89 US-Dollar. Der Vergleichswert am Donnerstag lag noch bei 68,60 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 67,86 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen des letzten Handelstages der Woche bei 610,50 US-Dollar. Der Vergleichswert am Donnerstag lag bei 618,50 US-Dollar, der Schlusspreis bei 610,25 US-Dollar.
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Die Preisentwicklung im Überblick
Mit einem Kursstand von knapp 69 US-Dollar markierte die Referenzölsorte Brent am Mittwochabend ein neues Langzeithoch. Auslöser waren in einem ohnehin preistreibenden Marktumfeld stark gefallene US-Rohöl- und Ölproduktbestände. Angesichts einer gestiegenen Auslastung der US-Öl-Raffinerien und einem deutlichen Plus bei der Produktnachfrage ist damit der Beginn der vergleichsweise nachfragestärkeren Frühjahrssaison eingeleitet.
Der Schwung konnte sich im Handel am Donnerstag zum Wohlgefallen unserer Heizölkunden jedoch nicht weiter durchsetzen. Mangels weiterer Impulse setzten viele Händler an den internationalen Ölbörsen in London und New York auf Verkäufe und damit auf Gewinnmitnahmen. Letztlich schloss der Handel mit leichten Verlusten, die Ölpreise liegen wieder auf dem Niveau von Mittwochmorgen.
In der Heizölpreisentwicklung schlagen die Abschläge jedoch nicht allzu stark durch. Grund ist hier der nachgebende Eurokurs, welcher noch mit einem deutlichen Plus am Mittwochabend die Auswirkungen der steigenden Ölpreise für inländische Heizölkäufer zwar nicht ganz aufhob, dafür etwas beschränkte. Schließlich gilt wie immer: Ist der Euro im Vergleich zum US-Dollar stärker, wird das in US-Dollar gehandelte Öl für Käufer aus dem europäischen Währungsraum günstiger. Andersherum verhält es sich jedoch genauso und der etwas schwächere Euro begrenzt die Auswirkungen der nachgebenden Ölpreise.
Entwicklung Eurokurs
Zum Tagesstart notierte der Eurokurs nach kräftigen Anstiegen vom Mittwoch bei 1,1380 US-Dollar, am Donnerstag waren es zur gleichen Zeit 1,1426 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB wurde zuletzt am Donnerstagnachmittag bei 1,1387 US-Dollar festgesetzt.
Der Euro profitierte am Mittwochabend von einer Kehrtwende in der US-Amerikanischen Zinspolitik. Als Ergebnis stieg der Kurs wieder über die Marke von 1,14 US-Dollar. Über den Donnerstag konnten sich die Gewinne angesichts der angespannten Situation in Sachen Brexit nicht halten. Sollte es wie nach derzeitigen Stand nicht unwahrscheinlich zu einem ungeregelten Brexit Ende März kommen, könnte der Euro zum Monatswechsel wieder deutlicher nachgeben.
Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik
- Iran-Sanktionen: Irak erhält Ausnahmeverlängerung
- Handelsstreit USA / China – noch kein Abkommen in Sicht
Irak darf weiter Energielieferungen aus dem Iran beziehen
Dem Iran den Ölexport- und damit den Geldhahn zuzudrehen ist die ausgemachte Politik der derzeitigen US-Administration. Nach mehreren Sanktionswellen ist dem Iran seit November 2018 der Ölexport, abgesehen von wenigen Ausnahmen, nahezu vollständig untersagt. Abnehmerländer die gegen die US-Sanktionen verstoßen und dennoch iranisches Öl importieren wollen, müssten ebenfalls Sanktionsverhängungen fürchten. In der Folge sind die iranischen Ölexporte in den vergangenen Monaten stark eingebrochen, wichtige Einnahmen für den sanierungsbedürftigen Staatshaushalt bleiben damit aus.
Japan und Indien, traditionelle Abnehmer iranischen Öls, verhandeln derzeit mit den USA über eine Verlängerung ihrer Ausnahmeregelungen. Sie dürften noch bis in den Mai hinein iranisches Öl importieren. Zuletzt hieß es aus US-Regierungskreisen noch, dass man die verbliebenen iranischen Ölexporte um weitere 20% senken will. Sollte diesem Anspruch bei den Verhandlungen gefolgt werden, müssten beide Staaten mit einer deutlichen Reduzierung der Ölimporte aus dem Iran rechnen. Schließlich gibt es neben Japan und Indien derzeit noch sechs weitere Abnehmer, die von den Ausnahmeregelungen der USA profitieren.
Auch der Irak erhält nach jüngsten Meldungen weitere Zugeständnisse bei den Sanktionen. Der Nachbarstaat des Iran darf damit weitere 90 Tage Strom und Gas importieren. Für die Ölmärkte ist das insofern relevant als es zeigt, dass die USA weiterhin zu Zugeständnissen in ihrer Sanktionspolitik bereit sind. Ob das zugleich als positives Signal für die Verhandlungen mit Japan und Indien gilt bleibt abzuwarten.
Wann kommt das Handelsabkommen?
Die USA und China befinden sich seit Monaten in einem Handelskonflikt. Als Waffe werden vor allem Strafzölle genutzt, mit denen sich die beiden mächtigsten Volkswirtschaften der Welt abwechselnd immer wieder belegt haben. In der Folge gelten die Streitigkeiten als Bremse für die Weltkonjunktur. Wo die Wirtschaft schwächelt ist die Nachfrage nach Öl bedroht und aus diesem Grund steht der Fortgang der Verhandlungen für ein Handelsabkommen zwischen beiden Staaten im Dauerfokus der Ölmärkte.
Ein Ergebnis könnte sich nach jüngsten Meldungen aus Verhandlungskreise aber noch bis Ende April hinziehen. Bis es dazu kommt, bleiben die Strafzölle der USA gegen China unbeschränkt bestehen. Auch über ein Abkommen hinaus könnten sie weiter Bestand haben. Denn nach Aussage von US-Präsident Trump müsse man schließlich erst einmal sehen, ob sich China an die derzeit noch zu verhandelnden Vereinbarungen überhaupt halten werde.
Heizölpreisentwicklung
Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 68,61 Cent pro Liter Heizöl. Am Donnerstag waren es noch 68,71 Cent.
Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.
Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.