Heizöl News: Rund um US-Bestandsdaten orientieren sich Ölpreise aufwärts

25. Februar 2021, Nicole Oberstädt

Heizöl News: Rund um US-Bestandsdaten orientieren sich Ölpreise aufwärts

Die Reaktionen auf die US-Ölbestände laut DOE könnten kaum eindeutiger ausfallen: Die Ölpreise machten einen kräftigen Satz nach oben, nachdem der Markt die eigentliche Bedeutung der durchwachsenen Zahlen entschlüsselt hatte.
Der Heizölpreis ist heute unverändert.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick 

  • Iran könnte Ölproduktion in 12 Monaten sichtbar steigern
  • Weitere Analysten korrigieren Preisprognosen nach oben
  • DOE:  Mehr gelagertes Rohöl, unterm Strich jedoch deutliche Abbauten
  • Brent bei 67,25 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 544,75 US-Dollar 
  • Euro bei 1,2176 US-Dollar


Heizölpreis heute

  • Heizölpreis bei 65,91 Euro / 100L 

Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 65,91 Cent pro Liter Heizöl. Am Mittwoch lag der Heizölpreis bei 65,91 Cent pro Liter Heizöl.
 

Einflussfaktoren auf den Ölpreis

 Analysten heben Preisprognosen an
 Kältewellen in den USA und Russland beeinträchtigen die Ölproduktion 
 OPEC+ Monatsreport: Leichte Unterversorgung der Märkte ab Mitte 2021 
 US-Regierung geht auf den Iran zu 
 OPEC+: Saudi-Arabien will freiwillige Kürzungen bis Ende März auslaufen lassen
 Weiterhin Reisebeschränkungen durch Corona-Mutationen

 

Wie werden sich die Ölpreise heute entwickeln?

Der Markt setzt derzeit jedes Signal, das auf ein knapperes Ölangebot hindeutet, mit doppeltem Elan um. Nachdem die Bestandsdaten des API gestern noch einen Anstieg der US-Ölvorräte abbildeten, zeigten die DOE-Daten zum späten Nachmittag theoretisch keinen anderen Trend. Doch die Händler stützten sich auf die Tatsache, dass die Aufbauten angesichts der winterbedingt heruntergefahrenen Produktion noch viel höher hätten ausfallen müssen. Und die Gesamtbestände sind kräftig gesunken.

Zudem korrigierte mit der Bank of America ein weiterer großer Analyst seine Preisprognosen für 2021 nach oben. Von den anvisierten 80 Dollar, wie sie zum Beispiel von Goldman Sachs für Brent aufgerufen wurden, sind die 60 Dollar der Großbank zwar weit entfernt. Doch die Tendenz ist eindeutig: Eine knappere Versorgungslage und der schrittweise erfolgreiche Kampf gegen die Pandemie bringen die Preise wieder auf Vorkrisenniveau – und vielleicht sogar darüber hinaus.

Diese Marktstimmung heißt Backwardation – ein Investitionsverhalten, das aktuell verfügbares Öl als teurer einstuft als zukünftig verfügbares Öl, mit dem in Termingeschäften gehandelt wird. Dieser „umgekehrte Markt“ zeigt klar, wie sehr der Fokus momentan im Jetzt und Morgen liegt, das Übermorgen ist aufgrund der großen Unsicherheit zur Entwicklung dieses Jahres in die zweite Reihe gerutscht.

Der Trend zur stetigen Aufwärtsentwicklung bietet auf der anderen Seite jedoch großes Enttäuschungspotenzial, erste Beobachter sehen die Entstehung einer Blase. Die DOE-Daten mit ihrer klaren Winter-Verzerrung – bzw. die Reaktion darauf – bilden dies eindeutig ab.

Zudem wird es mit jedem Anstieg der Ölpreise immer wahrscheinlicher, dass die Kürzungsdisziplin der OPEC+Gruppe ins Wanken gerät. Inzwischen sind Gerüchte laut geworden, dass sich die Gruppe bei ihrer Vollversammlung im März für eine leichte Anhebung der Mengen um 500.000 B/T entscheiden könnte. Diese Zahl dürfte den Aufwärtstrend an den Börsen nicht zwingend stoppen. Doch die Frage ist in diesem Zusammenhang immer, inwieweit sich die Mitglieder überhaupt an diese Vorgaben halten.

Die Aufwärtsbewegung der Ölpreise setzt sich momentan weiter fort, auch wenn die größten Sprünge bereits gestern erfolgt sind. Es besteht zwar die Wahrscheinlichkeit, dass sich Gewinnmitnahmen einstellen, doch an der generellen Markteinstellung ändert sich aktuell nichts.

Annäherung zwischen USA und Iran: Gut für die Diplomatie, Problem für die Ölpreise

Mit der Ankündigung, dass sich die USA und Iran in Sachen Atomdeal wieder an einen Tisch begeben werden, wächst auch die Möglichkeit, dass die Fördermengen des sanktionierten Landes wieder ansteigen. Denn es ist politisch fast unausweichlich, dass die USA die Embargos gegen iranisches Öl aufheben müssen, um die unkontrollierte Anreicherung von Uran seitens Iran zu stoppen.

Tritt das ein, dürfte den Markt ein kräftiger Schub an iranischem Öl erwarten. Zuletzt förderte das Land etwa 2 Mio. Barrel pro Tag – vieles davon an den Sanktionen vorbei. Werden diese aufgehoben oder gelockert, sollen laut Kalkulationen innerhalb eines Jahres etwa 1 Mio. B/T mehr möglich sein.

Aus geopolitischer Sicht ist jede Annäherung ein Erfolg. Doch in den Kalkulationen der OPEC+Gruppe, die sich derzeit auf eine Anhebung der Förderquoten zubewegt, sind die iranischen Mengen nicht enthalten. Die steil ansteigenden Ölpreise sind ein klares Argument, warum etwa Saudi-Arabien seine freiwilligen Zusatzkürzungen von 1 Mio. B/T ab April nicht mehr fortführen wird. Auch weitere Lockerungen sind im Gespräch.

Kommt Iran nun mit „unvorhergesehenem“ Öl ins Spiel, könnte die Balance kippen. Die Preiserfolge, an denen die OPEC+Gruppe einen großen Anteil hat, könnten damit schneller zunichte gemacht werden, als es das Ölkartell bisher bedacht hat.

Entwicklung Heizölpreis heute

Der Euro bleibt tapfer auf Stabilitätskurs, um den Aufwärtstrend der Ölpreise auszugleichen. Dabei ist zu erwarten, dass der Weg nach oben vorerst noch nicht zu Ende ist, weitere Aufschläge sind also möglich. Darum lohnt es sich jetzt, den Tank zu einem moderaten Preisniveau aufzufüllen und sich von allen weiteren Entwicklungen unabhängig zu machen.

 

Ölpreise an der Warenterminbörse: 

Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 67,25 US-Dollar. Der Vergleichswert von Mittwoch betrug 65,30 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 67,04 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 544,75 US-Dollar. Der Vergleichswert am Mittwoch lag bei 531,25 US-Dollar, der Schlusspreis bei 541,50 US-Dollar.

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 25.02.2021 // Alle Angaben ohne Gewähr

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

 

DOE

Es ist schon außergewöhnlich, wenn der Markt darauf fokussiert, dass es angesichts der Wetterlage in den USA eigentlich stärke Aufbauten bei Rohöl hätte geben müssen. Doch der zweistellige Rückgang der Raffinerieauslastung, die gesunkene Ölproduktion sowie ein Gesamtrückgang der Bestände im zweistelligen Bereich liefert nun einmal stärkere Argumente als ein Rohölbestandsanstieg von 1,3 Mio. Barrel – ob dieser Wert nun das API übertrifft oder nicht. Doch allen Beteiligten ist klar: Diese Werte sind stark verzerrt, die heftige Marktreaktion ist daher eher aus der allgemeinen Stimmungslage entstanden.

DOE-Bericht-US-Ölmarkt-Kalenderwoche-08-250221 // Alle Angaben ohne Gewähr

 

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Nicole Oberstädt – Autorin

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