Heizöl News: Gewinnmitnahmen nach kurzer Preisrallye

6. August 2020, Ricarda Altrichter

Gesunkene Rohölproduktion lässt den Ölpreis und somit auch den Heizölpreis steigen - 06.08.2020

Die Dollarschwäche, die US-Ölbestandsveränderungen sowie erfreuliche Börsenstarts in Europa ließen die Ölpreise gestern zwischenzeitlich auf Mehrmonatshochs schnellen. Der Effekt währte nur kurz, Händler sicherten sich nach den DOE-Daten Gewinne.
Der Heizölpreis ist heute gestiegen.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick 

  • DOE: (Un)beeindruckende Bestandsentwicklung – insbesondere bei Nachfrage und US-Ölproduktion
  • Erneut schlechte US-Arbeitsmarktdaten, Fed-Sorgen, Streit um US-Hilfspaket – Euro weiter auf Höhenflug
  • Brent bei 45,37 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 378,25 US-Dollar 
  • Euro bei 1,1885 US-Dollar
     

Heizölpreis heute

  • Heizölpreis bei 44,61 Euro / 100L 

Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 44,61 Cent pro Liter Heizöl. Am Mittwoch lag der Heizölpreis bei 43,54 Cent pro Liter Heizöl.
 

Einflussfaktoren auf den Ölpreis

USA: Rohölbestände gehen deutlich zurück, Zahl der Neuinfektionen sinkt
Saudi-Arabien prognostiziert höheren Eigenbedarf an Rohöl
Eurohoch treibt Kauflaune bei Öl

Konjunktur negativ: BIPs beiderseits des Atlantiks verzeichnen enormen Rückgang
Saudi Aramco verschiebt Preisveröffentlichung, Russland fördert schon seit Juli mehr Öl
China: Neue Lockdowns, Raffinerien drosseln Auslastung, eingelagertes Rohöl wird exportiert
OPEC+: Produktionssteigerungen im August

Hatten die starken Abbauten bei den Rohölvorräten laut API gestern Vormittag noch für Mehrmonatshochs bei den Ölnotierungen gesorgt, hinterließen die (detaillierteren) Zahlen des DOE am Nachmittag eher wenig Eindruck am Markt. Auch hier wurden hohe Bestandsabbauten bei Rohöl vermeldet. Die leicht negative Nachfrageentwicklung sowie die sinkende Rohölproduktion zeigten jedoch, dass sich die USA weiter fest im Griff der Pandemie befinden – trotz rückläufiger Neuinfektionen.

Dieser Griff ist einer der Gründe für die momentane Kauffreude bei Ölfutures. Der Dollar gerät zunehmend unter Druck – Rohöl wird in Dollar gehandelt, die restliche Welt kann es  sich damit besonders günstig beschaffen. Die US-Notenbank Fed hat bereits verkündet, dass sie für weitere stabilisierende Maßnahmen offen ist, nachdem ein Arbeitsmarktindikator für die USA erneut enttäuschte.

Zudem sind sich beide Parteien in Kongress und Senat immer noch nicht über das angekündigte Hilfspaket einig. Spätestens morgen will man eine Übereinkunft erzielt haben, die viele Milliarden US-Dollar zu Stabilisierung der US-Wirtschaft freigeben soll. Bisher sieht es jedoch nicht so aus, als ließe sich diese neue Frist halten. Der Zwist hat Us-Präsident Trump dazu veranlasst, das Problem im Ernstfall durch einseitige Maßnahmen bei der Arbeitslosenunterstützung „richten“ zu wollen.

Der gestrige Aufwärtstest der Ölnotierungen sollte definitiv nicht überbewertet werden, da er nur eine Momentaufnahme einer zur Abwechslung einmal positiven Marktsituation ist. In der aktuellen weltweiten Lage ist es klar, dass sich die Händler gestern schnell wieder Gewinnmitnahmen verlegten, um aus diesem Moment Profit zu schlagen. Damit kommen die Ölpreise heute Morgen von ihren gestrigen Werten zurück und unterschreiten diese teilweise. Das wiederum passt bestens in die vergangenen Wochen und Monate, die einen sehr engen Preisrahmen gezeigt haben – egal unter welchen Vorzeichen.

Unterschwellig bleibt dennoch vorerst der Eindruck, dass sich das Kräfteverhältnis zwischen den USA und Europa momentan verschiebt – was wie von uns prognostiziert auch die Ölpreisentwicklung neu ausrichtet. Allerdings darf nicht vergessen werden, dass die Pandemie nicht nur die USA weiterhin fest im Griff hat und die Nachfrageentwicklung damit einer der prekärsten Faktoren der kommenden Tage und Wochen bleibt. Auch die Produktionsanhebungen der OPEC sowie andere Herausforderungen auf Angebotsseite sind bis jetzt noch nicht auf dem Markt angekommen.

Der Heizölpreis ist heute gestiegen, das Preisniveau jedoch weiterhin attraktiv für Heizölkäufer. Der starke Euro ist die perfekte Gelegenheit, um den Heizöltank kostengünstig aufzufüllen.
 

Ölpreise an der Warenterminbörse 

Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 45,37 US-Dollar. Der Vergleichswert von Mittwoch betrug 44,39 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 45,17 US-Dollar festgesetzt. 

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 378,25 US-Dollar. Der Vergleichswert am Mittwoch lag bei 374,00 US-Dollar, der Schlusspreis bei 388,00 US-Dollar.

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 06.08.2020 // Alle Angaben ohne Gewähr

Informieren Sie sich über die aktuellen Heizölpreise in Ihrer Region täglich auf unserer Heizölpreisseite.

 

Bericht des Department of Energy (DOE)

Der Abbau der Rohölbestände, den der DOE-Bericht gestern weitestgehend bestätigte, war vom Markt bereits nach der Veröffentlichung des API-Berichts eingepreist worden. Dementsprechend konzentrierten sich die Händler eher auf die wichtigen Indikatoren zur Nachfrage und der Förderung. Auch wenn es bei Destillaten einen saisonal ungewöhnlichen Nachfragezuwachs gab, nahm das Kaufinteresse insgesamt doch sichtbar ab. Auch die sinkende Rohölproduktion deckelte den stabilisierenden Effekt der DOE-Zahlen.

DOE-Bericht-US-Ölmarkt-Kalenderwoche-32-060820 // Alle Angaben ohne Gewähr

 

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Ricarda Altrichter - Autorin

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