Heizöl News: OPEC+ scheitert – Keine Einigung zwischen Russland und Saudi-Arabien

9. März 2020, Ricarda Altrichter

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Der schlimmste Fall bei den OPEC+Kürzungen ist eingetreten: Russland und Saudi-Arabien sind ohne Einigung vom Tisch gegangen, das Bündnis passé. Saudi-Arabien begann sofort mit kräftigen Preisnachlässen, die Ölnotierungen fielen zur Handelseröffnung um 30 Prozent.
Heizöl ist heute günstiger.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick

  • OPEC+ zerbricht
  • Saudi-Arabien startet Preiskrieg
  • Ölpreise fallen innerhalb weniger Minuten nach Börsenöffnung um bis 30 Prozent
  • Brent bei 33,28 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 335,75 US-Dollar
  • Euro bei 1,1405 US-Dollar

Heizölpreisentwicklung

•             Heizölpreis bei 48,78 Euro / 100L

Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 48,78 Cent pro Liter Heizöl. Am Freitag lag der Heizölpreis bei 54,81 Cent pro Liter Heizöl.

 

Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung

Notenbanken legen Konjunkturprogramme auf

Libyens Förderung stark reduziert

Raffinerieauslastung Chinas steigt

 

OPEC+ scheitert

Saudis starten Preiskrieg

Covid19-Ansteckungswelle in Südkorea, Europa und USA

IEA, EIA und OPEC prognostizieren Überversorgung für 2020

 

 Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 33,28 US-Dollar. Der Vergleichswert von Freitag betrug 49,62 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 45,55 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 335,75 US-Dollar. Der Vergleichswert am Freitag lag bei 443,25 US-Dollar, der Schlusspreis bei 413,25 US-Dollar.

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand:09.03.2020 // Alle Angaben ohne Gewähr

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

 

Die Preisentwicklung im Überblick

Es ist zwar in vielen Fällen überzogen, Superlative in der Beschreibung zu benutzen, doch die Preiseinbrüche, die der Markt heute zum Handelsstart erlebt, sind tatsächlich beispiellos: Die Notierungen von Brent und Gasoil sackten zum Tagesbeginn um bis zu 30 Prozent ab.

Grund dafür ist ein Schritt Saudi-Arabiens: Nachdem die Verhandlungen mit Russland zum Wochenende über Sonderkürzungen scheiterten und nicht einmal ein Termin für neue Verhandlungen festgelegt wurde, kann das OPEC+Bündnis vorerst als gescheitert betrachtet werden.

Saudi-Arabien senkte daraufhin am Samstag eigenmächtig die Preise für Aprillieferungen derart kräftig, dass der Preiseinbruch von heute Morgen vorprogrammiert war. Dieser Preiskrieg soll Russland dazu zwingen, an den Verhandlungstisch zurückzukehren, da man in Saudi-Arabien davon ausgeht, dass auch die eher weniger preissensiblen Russen mit diesen Preisen nicht mithalten können und so empfindlich an Marktanteilen verlieren werden.

Dieses gefährliche Machtspiel inmitten der weltweiten Corona-Epidemie schickte den Markt heute Morgen in eine Panik, die die gefürchtete Rezession nur noch schneller Wirklichkeit werden lassen könnte. Und es ist keineswegs sicher, dass sich Russland unter Druck setzen lässt. Denn die dortige Ölindustrie ist wesentlich effizienter als in Ländern wie eben Saudi-Arabien. Russland kann also im Ernstfall auch mit niedrigeren Ölpreisen marktfähig agieren – für andere Kern-OPEC-Länder sieht es da schon schlimmer aus.

Jede andere Nachricht – von den weiteren Quarantäneversuchen und Covid-Ansteckungen bis zur Meldung, dass der Euro zeitweise auf einen Jahreshöchststand gestiegen ist – verblasste angesichts der akuten Preislage.

Dennoch gibt es in diesem Chaos eine gute Nachricht: Der Heizölpreis ist so attraktiv wie selten und wir können es Heizölkäufern nur ans Herz legen, sich dieses Niveau umgehend zu sichern. Denn derart preisfreundlich werden Sie Ihren Tank sonst kaum auffüllen können.

 

Entwicklung Eurokurs

Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1405 US-Dollar, am Freitag waren es 1,1228 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Freitag wurde bei 1,1336 US-Dollar festgesetzt.

Zur Abwechslung einmal gilt der Euro in der aktuellen Lage als sichere Währung, weil Öl und Rohstoffe eben nicht in Euro, Yen oder Franken gehandelt werden, sondern in Dollar. Der Einbruch auf den Rohstoffmärkten machte sich folgerichtig auch auf den Devisenmärkten deutlich, der Dollar verlor entsprechend an Wert, während der Euro zwischenzeitlich auf einen Jahreshöchststand kletterte. Das bringt noch mehr Schwung in die heutigen Preisnachlässe.

 

Die Handelswoche im Überblick

Für die Euro- oder Ölpreisentwicklung möglicherweise einflussreiche Wirtschaftsdaten der Woche im Überblick*:

Montag, 09.03.20

  • Handelsbilanz, Deutschland
  • Industrieproduktion, Deutschland

Dienstag, 10.03.20

  • Preisindizes, China
  • BIP, Eurozone
  • API wöchentlicher Rohöllagerbestand, USA

Mittwoch, 11.03.20

  • Preisindizes, USA
  • EIA Rohöl-Lagerbestand, USA

 

Donnerstag, 12.03.2020

  • Industrieproduktion, Eurozone
  • Arbeitsmarktdaten, USA
  • EZB Zinssatzentscheidung

 

Freitag, 13.03.2020

  • Preisindizes, Deutschland
  • Verbrauchervertrauen, USA
  • Baker Hughes Plattform-Zählung, USA

*Termine ohne Gewähr

 

Informationen zum Heizölkauf 

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Ricarda Altrichter - Autorin

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