Heizöl News: OPEC-Kürzungen offenbar wirkungslos
12. Mai 2020, Felix Schmidt
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- Umfangreichere OPEC+ Kürzungen bleiben wirkungslos
- US Ölproduzenten fahren Produktion hoch – kommen die Maßnahmen zu früh?
- Ölnachfrage leicht erholt, Sorge vor neuen Infektionswellen
- Brent bei 29,90 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 238,50 US-Dollar
- Euro bei 1,0819 US-Dollar
Heizölpreis heute
Heizölpreis bei 49,88 Euro / 100L
Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 49,88 Cent pro Liter Heizöl. Gestern lag der Heizölpreis bei 51,18 Cent pro Liter Heizöl.
Einflussfaktoren auf den Ölpreis
▲ Anzeichen für steigende Ölnachfrage im Mai, Chinas Rohölbestände sind im April gesunken
▲ Nur geringe Steigerungen der Bestände in den USA
▲ OPEC+ Kürzungen sind in Kraft - umfangreichere Kürzungen ab Juni, Saudi Aramco hebt Preise für Juni an
▲ Ölproduktion sinkt in den USA, Kanada und Norwegen
▼ Goldman Sachs warnt vor verfrühtem Preisanstieg
▼ Rekordmenge auf Öltankern eingelagert, Weltbank prognostiziert dauerhafte Störung der Ölnachfrage
Die Blicke der Marktteilnehmer sind derzeit auf China gerichtet. Dort, so scheint es, gibt es erste Anzeichen für eine langsame Normalisierung der Ölnachfrage. Denn nicht nur die chinesischen Rohölbestände sinken. Auch die Raffinerieauslastung und die Importe sind gestiegen. Derweil kündigte Saudi-Arabien an, die beschlossenen Kürzungen im Juni auszuweiten, was für einen kurzen Preisausschlag nach oben sorgte. Doch Analysten scheinen diese Nachricht eher als Verzweiflungstat zu bewerten. Demnach wäre die Lage an den Märkten angespannter, als man es in der OPEC augenscheinlich einschätzte. Schon während des ersten Beschlusses zu Kürzungen gab Saudi-Arabien innerhalb der OPEC+ den Ton an. Die jetzt beschlossenen Kürzungen werden nicht von allen Mitgliedern getragen, allerdings haben Kuwait und die Vereinigten Arabischen Emirate angekündigt, sich freiwillig an den zusätzlichen Kürzungen zu beteiligen. Die Mengen, die die beiden Länder vom Markt nehmen wollen, sind jedoch eher symbolischer Natur. Trotz Absprachen ist Saudi-Arabien offenbar nicht auf breite Unterstützung für den Kürzungskurs getroffen. Dessen Wirkung auf die Ölpreise dürfte nach derzeitigem Stand praktisch verpuffen.
Nach wie vor befindet sich die Welt im Shutdown durch die Corona-Pandemie. Das hatte auch die US-amerikanische Ölindustrie gezwungen, die Produktion zu drosseln. Die dortigen Lagerbestände verzeichneten Rekordhochs. Obwohl die Krise noch nicht überstanden ist, fahren einige Ölproduzenten in den USA ihre Produktion bereits wieder hoch. Experten gehen davon aus, dass die Preise trotz der angespannten Lagersituation nicht erneut einbrechen. Viele Ölproduzenten kämpfen zudem um ihre Existenz und haben deshalb keine andere Wahl als die Produktion wieder anzukurbeln – sie müssen Abnehmer für das Rohöl finden und so für Liquidität sorgen.
Angesichts dessen erscheint die Meldung, dass die Ölnachfrage im Mai steigt, wie ein Licht am Ende des Tunnels. Der neue Monatsbericht der IEA, welcher im Verlauf des heutigen Abends erscheint, dürfte weitere Einblicke hinsichtlich der künftigen Marktentwicklung ermöglichen. Dabei stehen vor allem die Nachfrageentwicklung, der Ölbedarf im April und die mögliche Normalisierung im Vordergrund. Nicht zuletzt bleibt der Markt auch deshalb volatil, weil man mit Sorge auf die einsetzenden Lockerungen blickt. Die Gefahr für neue Infektionswellen erhöht sich dadurch. Ein Rückfall in Ausgangsbeschränkungen wäre nicht nur für die Ölpreisentwicklung eine Katastrophe.
Ölpreise an der Warenterminbörse:
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 29,90 US-Dollar. Der Vergleichswert von Montag betrug 30,68 US-Dollar, der Schlusspreis wurde am Montag bei 29,63 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 238,50 US-Dollar. Der Vergleichswert am Montag lag bei 250,75 US-Dollar, der Schlusspreis bei 240,00 US-Dollar.
Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
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Wussten Sie, dass das Klimapaket der Bundesregierung den Betrieb von Ölheizungen nach 2026 nicht kategorisch ausschließt? Bestehende Ölheizungen können weiter betrieben werden. Bei einer Modernisierung der Heizungsanlage kann wieder eine Ölheizung eingebaut werden, sofern sie mit regenerativen Technologien, wie Solarthermie oder Photovoltaik, ergänzt wird. Gleiches gilt für Neubauten! Ist die Integration dieser Technologien nicht wirtschaftlich, kann eine Ölheizung wie bisher weiter betrieben oder neu installiert werden.