Heizöl News: IEA-Bericht sorgt für gestiegene Ölpreise

15. Oktober 2020, Ricarda Altrichter

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Mit einer unveränderten Prognose zur kommenden Nachfrage hat die IEA gestern für einen Aufwärtstrend bei den Ölpreisen gesorgt. Der Effekt wurde durch Ölkauf-Meldungen aus China und Indien verstärkt. Ob diese Entwicklung anhält, ist zwar fraglich,
doch der Heizölpreis ist heute Morgen gestiegen.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick 

  • API Bericht: Sichtbar weniger Bestände – Hurricane-Einfluss eindeutig
  • IEA-Monatsreport: Keine Veränderung der Prognosen
  • Indien und China kaufen Rohöl für höhere Raffinerietätigkeit ein
  • Produktionsbericht EIA: Weniger US-Schieferöl im November?
  • Brent bei 43,31 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 347,25 US-Dollar 
  • Euro bei 1,1753 US-Dollar


Heizölpreis heute

  • Heizölpreis bei 42,47 Euro / 100L 

Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 42,47 Cent pro Liter Heizöl. Am Mittwoch lag der Heizölpreis bei 42,06 Cent pro Liter Heizöl.
 

Einflussfaktoren auf den Ölpreis

OPEC+: Weitere/Längere Kürzungen möglich, Mahnen zur Quotentreue

USA: Verhandlungen über Konjunkturprogramm wieder aufgenommen

Chinas Rohölimporte steigen erneut

OPEC+: Monatsreport mit preissenkenden Signalen, Libyen steigert Ölförderung und Ölexporte

Ölproduktion im Golf von Mexiko kann nach Hurrikan wieder hochfahren

Streik in Norwegen beigelegt

 

Wie werden sich die Ölpreise heute entwickeln?

Die preissteigernden Signale des gestrigen Handelstages – vom IEA-Monatsreport bis zur Aussicht auf eine steigende Raffinerieauslastung in China und Indien – könnten heute noch nachwirken. Allerdings ist ihre Tragweite nicht groß genug, die Reaktionen sind zum Tagesstart schon eingepreist.

Der API-Bericht zu US-Ölbeständen bietet zwar für sich genommen klare Aufwärtsenergie, doch muss angenommen werden, dass die Zahlen durch Hurricane Delta verzerrt sind. Der heute folgende DOE-Bericht könnte also mehr Reaktionen hervorrufen – auch wenn hier genauso Verzerrungen abgebildet werden.

Den gestrigen Schwung könnten die Ölpreise also heute im Tagesverlauf verlieren. Bisher wirkt er allerdings nach und sorgt für einen gestiegenen Heizölpreis.

 

IEA-Monatsreport: Alles wird bleiben, wie es ist – ungewiss

Anders als die OPEC geht die International Energy Agency (IEA) in ihrer aktuellen Prognose davon aus, dass sich an der Nachfrage und dem Nachfragewachstum in den kommenden Monaten und im Jahr 2021 nichts ändern wird. Auch soll die Produktion der Nicht-OPEC-Länder leicht abnehmen. Die Bestände könnten im vierten Quartal 2020 sichtbar sinken, was nicht zuletzt auf die Hurricanes in den USA und die überdurchschnittlich hohe Quotentreue der OPEC+Beteiligten im September zurückzuführen ist.

Diese Signale einer zumindest stabilen Lage gaben den Ölpreisen Schwung, da der Markt jede Aussicht auf eine Nicht-Verschlechterung der Angebot-Nachfrage-Balance dankbar aufnimmt. Außerdem war der Tenor des Berichts dann doch eine Überraschung.

Gleichzeitig prognostizierte das US-Energieministerium EIA eine sinkende US-Schieferölproduktion für November. Dieser Faktor beflügelte die Tendenz aus dem IEA-Bericht zusätzlich. Die Einschränkung dabei: Die Produktionszahlen für die vergangenen Monate wurden erst einmal nach oben korrigiert, auch wenn die Rückgänge von September zu Oktober und November damit noch einmal deutlicher ausfallen.

 

China und Indien steigern Raffinerieauslastung

Zwei der wichtigsten Ölabnehmer der Welt fahren derzeit ihre Raffinerietätigkeiten deutlich hoch. In Indien stehen zwei hohe Feiertage an, die für einen klaren Anstieg der Benzinnachfrage sorgen könnten. China kauft sofort verfügbares Rohöl am Spotmarkt ein, um einen großen Raffineriekomplex hochzufahren. Der Kauf in einer Größenordnung von 7 Millionen Barrel sorgte für einen Aufwärtstrend bei den Rohölnotierungen, weil ein solch eindeutiges Signal im Zusammenspiel mit der indischen Aussicht auf einen steigenden Rohölbedarf nicht ignoriert werden kann.

 

Entwicklung Heizölpreis heute

Analog zur wieder eingekehrten Ruhe bei den Ölpreisen könnte sich der Heizölpreis im heutigen Tagesverlauf kaum bewegen. Das derzeitige Preisniveau ist aber in jedem Fall ein weiterhin großer Anreiz, den Öltank zur beginnenden Heizsaison kostengünstig aufzufüllen.

 

Ölpreise an der Warenterminbörse: 

Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 43,31 US-Dollar. Der Vergleichswert von Mittwoch betrug 42,22 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 43,32 US-Dollar festgesetzt. 

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 347,25 US-Dollar. Der Vergleichswert am Mittwoch lag 337,75 US-Dollar, der Schlusspreis bei 343,00 US-Dollar.

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 15.10.2020 // Alle Angaben ohne Gewähr

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

 

API

Aufgrund eines US-Feiertages wurden die API-Zahlen in dieser Woche einen Tag später veröffentlich. Die Bestände an Rohöl, Benzin und Destillaten sind (erwartungsgemäß) aufgrund der Hurricane-Situation in der vergangenen Woche gesunken, die Bestände im größten Umschlagslager Cushing jedoch gestiegen. Die Raffinerietätigkeit nahm ab. Ein auf den ersten Blick preistreibender Bericht muss demnach erstens mehrschichtig und zweitens mit der Verzerrungsbrille gelesen werden.

API-Bericht-US-Ölmarkt-Kalenderwoche-42-151020 // Alle Angaben ohne Gewähr

 

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Ricarda Altrichter - Autorin

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