Heizöl News: Gestriger Handelstag senkt Ölpreise deutlich

3. September 2020, Ricarda Altrichter

Differenzen zw. den USA und China, gesunkene Rohölimporte senken den Ölpreis und den Heizölpreis - 03.09.20

Eine neue Runde im Schlagabtausch zwischen China und den USA sowie die irakische Bitte, im kommenden Jahr nicht an den OPEC-Kürzungen teilnehmen zu müssen, wirken auf den gestrigen Handelstag negativ. Der Heizölpreis ist heute gesunken.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick 

  • USA wollen chinesische Diplomaten beschränken
  • DOE: Starke Bestandsabbauten – Hurricane-Einfluss vs. sinkende Nachfrage
  • Irak will um Ausnahme von OPEC+Kürzungen bitten
  • Brent bei 44,25 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 347,25 US-Dollar 
  • Euro bei 1,1800 US-Dollar
     

Heizölpreis heute

  • Heizölpreis bei 41,65 Euro / 100L 

Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 41,65 Cent pro Liter Heizöl. Am Mittwoch lag der Heizölpreis bei 42,98 Cent pro Liter Heizöl.
 

Einflussfaktoren auf den Ölpreis

Irak fährt Rohölexporte zurück
Goldman Sachs prognostiziert: Brent bei fast 60 Dollar in 2021

Rohölimporte nach China und Südkorea sinken deutlich
Irak will 2021 nicht an OPEC-Kürzungen teilnehmen
Situation zwischen China und USA spitzt sich graduell zu
OPEC+: Nigeria und Irak erfüllen weiterhin ihre Quoten nicht

 

Pessimistischer Handelstag am Mittwoch

Am Ton der Analysten lässt sich immer deutlicher erkennen, dass die Spannungen zwischen den USA und China fast schon Alltag im Handelsgeschehen geworden sind. Die USA kündigten gestern an, die Bewegungs- und Handelsfreiheit chinesischer Diplomaten auf amerikanischem Gebiet beschränken zu wollen. Sie müssen sich eine Genehmigung zum Besuch von Universitäten oder für kulturelle Ereignissen außerhalb der Vertretungen holen. Laut US-Außenministerium ziehe man nur mit China gleich. So amüsant die Kommentatoren-Wortwahl mitunter ist, so deutlich wird einmal mehr, dass eine Zuspitzung der Lage konstantes Feuer für eine mögliche Aufkündigung des Handelsabkommens gibt. Sollte dies passieren, ist die von der Coronakrise gebeutelte Weltwirtschaft auf einen Schlag noch instabiler.

Ölförderung / -kürzungen durch die OPEC

Generell gab es gestern in einem sichtbar pessimistischen Marktumfeld kaum Neuigkeiten, die den Ölpreisen Antrieb hätten verpassen können. Irak verkündete, man wolle die OPEC bitten, im ersten Quartal 2021 nicht an den Kürzungen teilnehmen zu müssen.

Nach dem Nachholen der versäumten Kürzungen für die vergangenen drei Monate und der Einhaltung der Kürzungen bis Jahresende 2020 wolle man sich mit Segen des Ölkartells erst einmal zurückziehen, um die eigene, auf Öl gebaute Wirtschaft zu sanieren.

Dass man dabei auf die Erlaubnis hofft – und nicht (wie zuvor) einen eigenen Weg geht – zeigt, dass alle Beteiligten wissen, dass ein Zerbröckeln der Fördervereinbarung einer preislichen Katastrophe gleichkäme, die in der derzeitigen Lage kein Land abfangen kann, das von Öleinnahmen abhängig ist.

Für den Markt ist das Signal aus Irak kurzfristig eine Bestätigung dafür, dass es mit der Angebotsverknappung in den kommenden Monaten noch schwieriger werden könnte. Auf Nachfrageseite erwartet vorerst niemand mehr (positive) Überraschungen.

Öl-Bestandsabbauten und ihre Auswirkung

Dies lässt sich teilweise auch aus dem aktuellen US-Bestandsbericht des DOE ablesen, der ein Nachfrageminus über alle Kategorien hinweg festhielt. Die enormen Bestandsabbauten gerade bei Rohöl konnten den Tagespreis zwar kurzfristig stabilisieren, allerdings ist allen klar, dass sie den Einfluss von Hurricane Laura tragen, wegen dem viele Verarbeitungsstätten und Förderplattformen abgeschaltet werden mussten.

Alle diese News allein hätten die Tagesverluste bei den Produktfutures sicher kaum rechtfertigen können. Sie sind allerdings symptomatisch für die negative Stimmung und liefern schlichtweg weitere Argumente für das anhaltende Problem mit Angebot und Nachfrage.
 

Für Heizölkäufer sind die Verluste natürlich eine gute Nachricht, da die Futures die Grundlage für die Festlegung des Heizölpreises bilden. Das heutige Preisniveau ist einmal mehr ausnehmend attraktiv und bietet eine perfekte Gelegenheit, den Heizöltank kostengünstig aufzufüllen.
 

Ölpreise an der Warenterminbörse: 

Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 44,25 US-Dollar. Der Vergleichswert von Mittwoch betrug 46,02 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 44,43 US-Dollar festgesetzt. 

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 347,25 US-Dollar. Der Vergleichswert am Mittwoch lag bei 366,50 US-Dollar, der Schlusspreis bei 355,25 US-Dollar.

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 03.09.2020 // Alle Angaben ohne Gewähr

Informieren Sie sich über die aktuellen Heizölpreise in Ihrer Region täglich auf unserer Heizölpreisseite.

 

Rohöl-Bestandbericht des Department of Energy (DOE)

In dieser Berichtswoche ist es unmöglich, die Bestandszahlen ohne einen Blick auf Hurricane Laura vorzunehmen. Durch den Sturm und die präventiven Schließungen von Förderplattformen ist die Abnahme der Ölproduktion fast selbsterklärend. In nicht vom Sturm betroffenen Teilen der USA gingen die Verarbeitung und der Verbrauch von Produkten unverändert weiter. Das wiederum erklärt die Bestandsabbauten. Gleichzeitig sanken die Importe, weil Verladehäfen geschlossen blieben. Trotz eines kurzen Anschubs der Ölpreisnotierungen gab es für den Markt deshalb keinen Grund, die DOE-Statistik tiefergehend zu interpretieren.

DOE-Bericht-US-Ölmarkt-Kalenderwoche-36-030920 // Alle Angaben ohne Gewähr

 

 

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Ricarda Altrichter - Autorin

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