Heizöl News: Neuer US-Präsident erlässt Verordnungen zu Klima, Corona, Diplomatie – Heizölpreis sinkt

21. Januar 2021, Ricarda Altrichter

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Nach dem Eid direkt an die Arbeit: Joe Biden hat als neuer US-Präsident mehrere Verordnungen erlassen, die für den Ölmarkt wichtig sind. Dieser schwankt zwischen Optimismus
zu Pandemiemaßnahmen und Vorsicht aufgrund des neuen Klimakurses.
Der Heizölpreis ist heute gesunken.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick 

  • Joe Biden zum US-Präsident vereidigt – Exekutiv-Verordnungen zu Klima, Pandemie und internationalen Beziehungen
  • Ausbau der Keystone-Pipeline gestoppt
  • API-Bestandsdaten: Überraschende Zunahme aller Bestände
  • Brent bei 55,96 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 456,00 US-Dollar 
  • Euro bei 1,2129 US-Dollar


Heizölpreis heute

  • Heizölpreis bei 59,62 Euro / 100L 

Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 59,62 Cent pro Liter Heizöl. Am Mittwoch lag der Heizölpreis bei 60,23 Cent pro Liter Heizöl.
 

Einflussfaktoren auf den Ölpreis

Joe Biden zum 46. US-Präsident vereidigt. Wiedereintritt der USA in WHO und Klimapakt – Corona-Bekämpfung als erste Priorität

Trump erteilt Ausnahmegenehmigungen für Ölraffinerien

China: Wirtschaftswachstum trotz Pandemie, Rohölimporte erreichen 2020 neuen Rekord

Pipeline-Wartung schränkt Libyens Ölproduktion ein

Ölnachfrage in Europa zum Jahresbeginn schwach

Covid-19: Neue Lockdowns auch in Asien, Reisebeschränkungen durch Virusmutation

 

Wie werden sich die Ölpreise heute entwickeln?

Direkt nach der feierlichen Vereidigung zum 46. Präsidenten der USA hat Joe Biden damit begonnen, auch für den Markt wichtige Entscheidungen seines Vorgängers rückgängig zu machen: Die USA sind nun wieder offiziell Teil des Pariser Klimaabkommens und der WHO. Außerdem wurden Grenzrestriktionen gegen muslimische Personen gekippt, der Mauerbau zu Mexiko wurde gestoppt. Für Kontroversen sorgte die Entscheidung, die Genehmigung zum Ausbau der Keystone Pipeline wieder zurückzunehmen.

 

Keine neue Pipeline zwischen USA und Kanada

Mit der Rolle rückwärts in Sachen Klima und Pipeline hat Biden einige wichtige Wahlversprechen sofort in die Tat umgesetzt, gleichzeitig aber auch polarisierende Tatsachen geschaffen, zu denen der Ölmarkt erst einmal seine Position finden muss: Die Executive Orders lenken die USA mittel- und langfristig zu alternativen Energiequellen, was die Bedeutung der Ölindustrie schmälern dürfte.

Kanada und auch das American Petroleum Institute (API) zeigten sich empört über den Rückzug aus dem Pipeline-Deal. Für Kanada wäre sie eine wichtige direkte Verbindung zu US-amerikanischen Ölraffinerien gewesen – den größten Abnehmern kanadischen Öls. Auch wenn der US-Nachbar im alltäglichen Geschehen auf dem Ölmarkt kaum für Schlagzeilen sorgt, so ist er doch der viertgrößte Rohölproduzent der Welt. 

Entschlossener gegen Corona, Annäherung an Iran

Auf der anderen Seite ist das entschlossene Vorgehen gegen die Covid-Pandemie als erste Priorität der neuen Regierung derzeit ebenso wichtig. So will Biden durch Sicherheitsvorschriften in öffentlichen Gebäuden und eine Impfkampagne die immer noch rasante Ausbreitung des Virus eindämmen. Darüber hinaus gehen Beobachter davon aus, dass es nun in Sachen Corona-Hilfspaket schneller vorangehen könnte.

Der neue diplomatische Kurs gegenüber dem Nahen Osten, Iran und den direkten Nachbarn ist ebenfalls ein Grund für Optimismus, auch wenn sich Irans Präsident Rouhani bereits äußerte, dass die neue Regierung nun „am Zug sei“ – also handfeste Zugeständnisse liefern müsse, um die Spannungen zum Atomabkommen abzubauen.

In dieser uneinheitlichen Marktlage orientierten sich die Ölpreise im Vergleich von gestern zu heute erst einmal nach unten, auch wenn es rund um die Amtseinführung ruhig blieb.

Die Bestandszahlen des API wurden in dieser Woche aufgrund eines US-Feiertags am Montag und der gestrigen Zeremonie einen Tag später als üblich veröffentlicht. Sie hatten zwar durchaus negativen Einfluss, ihre Wirkung hielt sich jedoch in Grenzen: Der Anstieg der Rohölvorräte hat den Markt überrascht, mit dem Anstieg der Produktbestände war gerechnet worden.

All diese Fakten ergeben ein relativ uneinheitliches Bild zur aktuellen Marktstimmung. Deshalb ist es schwer, den weiteren Verlauf der Ölpreise für heute einzuordnen.

Entwicklung Heizölpreis heute

Nachdem der Eurokurs vor der Amtseinführung gestern noch Einbußen hinnehmen musste, hat er sich heute Morgen gegenüber dem Dollar wieder stabilisiert und gibt damit den leichten Preisabschlägen bei den Rohölnotierungen für inländische Heizölkäufer etwas mehr Schwung.

Die Gelegenheit ist also günstig, sich zu einem guten Preisniveau mit Heizöl einzudecken. Sollte Präsident Biden heute im gleichen Tempo seinen Regierungskurs weiterformen wie gestern, könnten sich viele Gründe für einen Anstieg der Ölpreise ergeben – gerade aufgrund diplomatischer und Pandemie-bezogener Entscheidungen. Deshalb ist es umso besser, sich von allen weiteren Entwicklungen unabhängig zu machen.

 

Ölpreise an der Warenterminbörse: 

Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 55,96 US-Dollar. Der Vergleichswert von Mittwoch betrug 56,32 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 56,08 US-Dollar festgesetzt. 

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 456,00 US-Dollar. Der Vergleichswert am Mittwoch lag bei 460,25 US-Dollar, der Schlusspreis bei 459,50 US-Dollar.

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 21.01.2021 // Alle Angaben ohne Gewähr

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

 

API

Während die Rohölbestände in der vergangenen Woche entgegen der Erwartungen zugelegt haben, blieb der Anstieg der Produktvorräte hinter den Erwartungen zurück. Diese beiden Hauptfaktoren aus dem API-Bericht heben sich theoretisch auf. Dennoch überwog die Einschätzung, dass sich diese Zahlen wohl aus einer gesunkenen Nachfrage ergeben – ein guter Grund für Preisabschläge. Es ist aufgrund der unklaren Begründung zur API-Statistik wahrscheinlich, dass die Reaktionen auf den morgen folgenden (und detaillierteren) DOE-Bericht umso eindeutiger ausfallen könnten.

API-Bericht-US-Ölmarkt-Kalenderwoche-03-210121 // Alle Angaben ohne Gewähr

 

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Wussten Sie, dass das Klimapaket der Bundesregierung den Betrieb von Ölheizungen nach 2026 nicht kategorisch ausschließt? Bestehende Ölheizungen können weiter betrieben werden. Bei einer Modernisierung der Heizungsanlage kann wieder eine Ölheizung eingebaut werden, sofern sie mit regenerativen Technologien, wie Solarthermie oder Photovoltaik, ergänzt wird. Gleiches gilt für Neubauten! Ist die Integration dieser Technologien nicht wirtschaftlich, kann eine Ölheizung wie bisher weiter betrieben oder neu installiert werden.

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Ricarda Altrichter - Autorin

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