Heizöl News: Heizölpreis rutscht weiter ab – neue geopolitische Spannungen

14. Juli 2020, Felix Schmidt

Neue geopolitische Spannungen zwischen den USA und China. Heizölpreis sinkt.

Die Ölmärkte sehen sich in Zeiten einer beschleunigten Corona-Pandemie ab August mit einem höheren Ölangebot konfrontiert. Zeitgleich gibt es neue Lockdowns in Kalifornien sowie neue geopolitische Spannungen zwischen China und den USA im südchinesischen Meer.
Heizöl ist heute günstiger.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick 

  • OPEC+: wohl höheres Ölangebot ab August
  • Corona-Pandemie beschleunigt sich – neue Lockdowns in den USA
  • Geopolitische Spannungen zwischen den USA und China – Neuauflage des Handelsstreits?
  • Brent bei 41,98 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 362,00 US-Dollar 
  • Euro bei 1,1345 US-Dollar

Heizölpreis heute

  • Heizölpreis bei 45,16 Euro / 100L 

Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 45,16 Cent pro Liter Heizöl. Am Montag lag der Heizölpreis bei 45,96 Cent pro Liter Heizöl.

Einflussfaktoren auf den Ölpreis

 Lybische Ölexporte werden wieder gestoppt
 IEA Konjunkturdaten
▲ OPEC: Angola stimmt weiteren Kürzungen von Juli bis September zu

 Spannungen zwischen USA und China nehmen zu
 China: Raffinerien drosseln Auslastung, wohl weniger Rohölimporte im dritten Quartal
 OPEC erwartet Exportsteigerungen für August

Die Ölpreise stehen zurzeit auf einem wackeligen Fundament. Denn neben dem insgesamt niedrigen Preisniveau kommen Marktimpulse hinzu, die die Preise weiter drücken. So verdichten sich die Anzeichen dafür, dass die OPEC+ Gruppe ihre Ölproduktion schon ab August wieder steigern wird – mit Ausnahme der Länder, die zu Beginn die vorgegebenen Quoten nicht eingehalten hatten. Auch in den USA und in Kanada wollen die Firmen wieder mehr Öl fördern, nachdem die Preise zuletzt auf ein rentables Niveau gestiegen waren. Zeitgleich hofft man in Libyen auf eine Lösung in der festgefahrenen Situation um die Wiederaufnahme der Ölproduktion sowie der Ölexporte in dem vom Bürgerkrieg betroffenen Land. Auf die Ölmärkte, so scheint es, kommt also ein größeres Ölangebot zu – und das ausgerechnet in Zeiten, in denen sich die Corona-Pandemie wieder verschlimmert hat.

Gleich mehrere Faktoren sprechen dafür, dass sich weitere Preisnachlässe durchsetzen. So hat die Regierung in Kalifornien jüngst beschlossen, in einen weichen Lockdown zu gehen, nachdem die Zahl der Neuinfektionen in dem US-amerikanischen Bundesstaat regelmäßig neue Rekordhochs erreichte. Bars, Restaurants, Museen, Zoos und Theater müssen nun wieder schließen, Schulen werden erneut auf Online-Unterricht umgestellt. Damit folgt Kalifornien dem Kurs von Texas und Florida, die zuletzt ebenfalls hohe Neuinfektionen verzeichneten. Dass diese Lockdowns die bevölkerungsreichsten Staaten der USA betreffen, lässt vermuten, dass die Nachfrage nach Rohöl und Ölprodukten wie Benzin dort erneut zurückgehen wird. Eine schnelle Erholung, wie man sie nach der ersten Infektionswelle erlebt hat, dürfte somit in die Ferne gerückt sein.

Derweil wirken sich auch die neuen geopolitischen Spannungen zwischen den USA und China negativ auf den Ölpreis aus. Zu Beginn dieses Jahres hatte man sich zwar auf einen Deal einigen können, der die gegenseitigen Strafzölle und den Handelsstreit erst einmal beenden sollte – doch die Anschlussverhandlungen sind derzeit eingefroren. Dass Trump die chinesische Regierung für die Verbreitung des Coronavirus verantwortlich macht, hatte zuletzt für zusätzliche Spannungen gesorgt. Zudem verhängte die US-Regierung neue Sanktionen für Hong Kong nachdem China das Sicherheitsgesetz für die autonome Region eingeführt hatte. Schließlich ergibt sich ein neues Konfliktpotenzial auch im südchinesischen Meer, wo sich umfangreiche Bodenschätze befinden. China kann derzeit aufgrund der Pandemie die im Deal festgehaltenen Vereinbarungen nicht einhalten. Konkrete Besitzansprüche gibt es in dem Gebiet, das eigentlich als internationale Gewässer gilt, nicht. Spezifische Ansprüche Chinas hatten die USA jüngst erstmals offiziell abgelehnt. Beide Länder halten derzeit Manöver in der Region ab.

Ölpreise an der Warenterminbörse: 

Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 41,98 US-Dollar. Der Vergleichswert von Montag betrug 42,89 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 42,72 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 362,00 US-Dollar. Der Vergleichswert am Montag lag bei 370,00 US-Dollar, der Schlusspreis bei 368,50 US-Dollar.

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 14.07.2020 // Alle Angaben ohne Gewähr

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

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Felix Schmidt – Autor

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