Heizöl News: Nach der Rallye folgt die Analyse

7. Januar 2020, Ricarda Altrichter

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Nachdem der erste Schock über die Situation in Irak und Iran vorbei ist, beginnt der Markt kühler zu rechnen. Dabei kommt er vorerst zum Schluss: Die Ölversorgung scheint nicht in Gefahr. Heizöl ist heute sichtbar günstiger.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick

  • Markt beurteilt Nahost-Situation moderater
  • China deckt sich vorsorglich mit irakischem Öl ein
  • Libyen stoppt wegen Wetters alle Ölexporte
  • Brent bei 68,34 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 616,50 US-Dollar
  • Euro bei 1,1189 US-Dollar

Heizölpreisentwicklung

•             Heizölpreis bei 70,60 Euro / 100L

Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 70,60 Cent pro Liter Heizöl. Am Montag lag der Heizölpreis bei 73,05 Cent pro Liter Heizöl.

 

Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung

Iran steigt vollständig aus Atomabkommen von 2015 aus

Irak will US-Soldaten ausweisen

Iranischer General bei US-Luftangriff in Irak getötet

OPEC+ beschließt Kürzungen bis Mitte 2020

Einigung im Handelsstreit USA-China über Phase 1

OPEC-Produktion sinkt im Dezember

 

Restart zweier Ölfelder von Saudi-Arabien und Kuwait

US-Ölförderung auf Rekordniveau

 

 Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 68,34 US-Dollar. Der Vergleichswert von Montag betrug 70,16 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 68,47 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 616,50 US-Dollar. Der Vergleichswert am Montag lag bei 639,25 US-Dollar, der Schlusspreis bei 620,00 US-Dollar.

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 07.01.2020 // Alle Angaben ohne Gewähr

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

 

Die Preisentwicklung im Überblick

Auch wenn sich an der bedrohlichen Lage im Nahen Osten nichts geändert hat, hat sich der Markt heute Morgen vorerst beruhigt. Mit den Ölpreisen ging es schon gestern abwärts, nachdem erste Analysten deutlich machten, dass die Gefahr gering sei, dass irakisches Öl demnächst versiegen könnte.

Irakisches Öl ist deswegen so interessant, weil die beiden Hauptqualitäten des Landes denen aus Venezuela ähneln, von wo angesichts der US-Sanktionen und maroden Wirtschaft kaum noch Lieferungen kommen. Doch insbesondere die asiatischen Raffinerien sind auf diese Qualität ausgelegt. Sie haben sich deswegen trotz saisonal zurückgehender Produktion vorsorglich damit eingedeckt, damit im Falle von irakischen Schwierigkeiten die ohnehin schwieriger verfügbare Ölqualität nicht versiegt.

Mit diesen vorsorglichen Käufen wird der Ölpreis weiterhin relativ stabil gehalten, auch wenn die starken Preiszuwächse aufgrund der Drohungen zwischen Iran, Irak und USA wieder abflauen. Dennoch kann von einer Beruhigung solange nicht gesprochen werden, wie sich die Situation nicht entspannt. Dies dürfte erst einmal schwierig werden, gerade auch, weil Trump an seinen Drohungen festhält, verschiedene irakische Stellungen mit vermuteten Iran-treuen Milizen bombardieren zu wollen.

Dabei hatte er sogar gesagt, dass seine Ankündigungen und Drohungen auf Twitter als präsidiale Unterrichtung des Kongresses zu verstehen sind und deswegen zukünftig keine weiteren juristischen Maßnahmen notwendig seien, um diese militärischen Aktionen durchzuführen. Der Kongress machte ihm hier prompt einen Strich durch die Rechnung.

Es bleibt also vorerst eine sehr angespannte Lage, zumal Teheran jede US-Drohung mit einer eigenen Ankündigung von harten (militärischen) Maßnahmen beantwortet. Auch Irak stellt sich offen gegen jedes US-Gebaren.

In dieser Situation kommt erschwerend hinzu, dass Libyen aufgrund schlechten Wetters alle eigenen Seehäfen schließen und damit die gesamte Ölausfuhr stoppen musste. Dem Markt fehlen damit aber keine bedeutenden Mengen, weshalb diese Nachricht nur einen geringen Anteil – wenn auch stützend – an der Preisbildung hat.

Insgesamt hat sich die Preissituation heute Morgen etwas entspannt und bietet deswegen die perfekte Gelegenheit, um sich zu einem halbwegs moderaten Preisniveau mit Heizöl einzudecken. Gerade, wenn sich Ihr Tank leert, sollten Sie diese Ruhepause nutzen, da Meteorologen voraussagen, dass der wahre Temperatureinbruch noch bevorsteht.

 

Entwicklung Eurokurs

Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1189 US-Dollar, am Freitag waren es 1,1158 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Freitag wurde bei 1,1194 US-Dollar festgesetzt.

Im Vergleich zu gestern hat die Euronotierung zwar wieder nachgegeben, doch der Kurs nach oben ist immer noch sichtbar. Auch an den Devisenmärkten hat sich die Lage in Hinblick auf den Nahen Osten vorerst etwas beruhigt, weshalb die Anleger vorsichtig von der sicheren Währung US-Dollar zurückkommen. Ein zusätzlicher Schub für den Euro wird heute von Inflationsdaten aus der Eurozone erwartet. Die Inflation sei im Dezember gestiegen, auch der Januar dürfte sich nach dem deutlichen Aufwärtstrend bei den Ölpreisen anschließen.

 

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Ricarda Altrichter - Autorin

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