Heizöl News: Kein Sondermeeting der OPEC
30. März 2020, Ricarda Altrichter
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- Keine Mehrheit für OPEC-Sondertreffen
- US-Sorte WTI fällt auf 18-Jahrstief
- Lagerkapazitäten nähern sich Limit
- Baker Hughes Report: 44 aktive US-Ölbohranlagen weniger
- Brent bei 23,57 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 305,00 US-Dollar
- Euro bei 1,1081 US-Dollar
Heizölpreisentwicklung
• Heizölpreis bei 57,41 Euro / 100L
Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 57,41 Cent pro Liter Heizöl. Am Freitag lag der Heizölpreis bei 57,08 Cent pro Liter Heizöl.
Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
▲ G20-Staaten gemeinsam gegen Covid19
▲ Brasilien will Ölförderung reduzieren
▲ Anleihenprogramm der Fed und EZB
▲ Konjunkturprogramme verschiedener Regierungen
▼ Kein OPEC-Sondermeeting
▼ Lagerkapazitäten für Rohöl am Limit
▼ Strategische Ölkäufe der USA vorerst ausgesetzt
▼ Covid19 ist weltweite Pandemie – weitreichende Beschränkungen
▼ Nigeria und Mexiko senken Rohölpreise
▼ OPEC und Russland: Rekordproduktion angekündigt
Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 23,57 US-Dollar. Der Vergleichswert von Freitag betrug 26,07 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 28,15 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 305,00 US-Dollar. Der Vergleichswert am Freitag lag bei 301,50 US-Dollar, der Schlusspreis bei 300,25 US-Dollar.
Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
Die Preisentwicklung im Überblick
Es ist am Rohstoffmarkt sehr selten, dass sich die Notierungen für Rohölsorten wie Brent oder WTI von den Notierungen für Produkte wie ICE Gasoil abkoppeln. Die derzeitige Lage begünstigt allerdings diesen Effekt.
Immer mehr Experten sind sich einig, dass die weltweiten Lagerkapazitäten für Rohöl – sei es in generellen Lagereinheiten für Rohöl oder in den „Vorratskammern“ der Raffinerien – deutlich an ihr Ende gelangen. Raffinerien fahren ihre Produktion aufgrund der eingebrochenen Nachfrage herunter, der Rohstoff wird nicht verbraucht und umgesetzt.
Insbesondere die amerikanische Sorte WTI bekam diesen Stau über das Wochenende zu spüren und fiel auf ein 18-Jahrestief. Diese Entwicklung spiegelt sich heute abermals in den Zahlen des Baker Hughes Report, der erneut einen starken Rückgang der aktiven US-Ölbohranlagen abbildet.
Auf Anbieterseite scheint irgendeine markttaugliche Form der Einigung innerhalb der OPEC+Gruppe wieder in weite Ferne gerückt zu sein. Die Bitte um ein Sondermeeting der OPEC, wie sie vergangene Woche von Irak initiiert und vom derzeitigen Vorsitzenden Algerien unterstützt wurde, fand keine Mehrheit. Russland und Saudi-Arabien beharren jeweils auf ihrer Position.
Diese Position lautet: Ab April wird die Förderung erhöht, ganz gleich, wie es um die Nachfrage steht. Russland bekräftigte, man könne mit Barrelpreisen um die 25 Dollar leben. Das ist zwar rechnerisch in Saudi-Arabien nicht der Fall, doch hier geht es um „das Prinzip“, bzw. um die Stabilität der eigenen Vormachtposition.
Für Marktbeobachter ist es natürlich unverständlich, warum die Förderung trotz der gesunkenen Nachfrage und des Preiseinbruchs entlang der Covid19-Krise vorangetrieben werden soll. Für viele Förderer geht es um eine simple Rechnung: Rabatte sind das Gebot der Stunde.Um daraus kein Verlustgeschäft zu machen, muss die Menge erhöht und breiter gestreut werden. Dass diese Rechnung nur für wenige aufgeht – wenn überhaupt – ist jedem klar.
Für Heizölkäufer ändert sich heute Morgen allerdings nur wenig. Denn die Produktionskette von beispielsweise Heizöl wird derzeit noch von der Nachfrage nach den Produkten gestützt. Viele decken sich günstig mit Heizöl ein und verkleinern damit das ohnehin gedrosselte Angebot. Das wiederum stabilisiert die Produktpreise, unabhängig von den Entwicklungen bei Rohöl.
Trotz dieser Stabilität ist die Gelegenheit zum Auffüllen des Tanks weiterhin außerordentlich günstig. Deshalb raten wir allen Kunden, jetzt den Heizölkauf auszulösen und damit eine zukünftig wohlmöglich teurere Investition zu vermeiden.
Entwicklung Eurokurs
Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1081 US-Dollar, am Freitag waren es 1,1028 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Freitag wurde bei 1,0977 US-Dollar festgesetzt.
Nach einem späten Kurssprung am Freitag bleibt der Euro heute Morgen stabil, auch wenn er im Vergleich zu den Notierungen vom Wochenende an Wert verloren hat. Die Gründe ändern sich seit Wochen nicht:
Die Angst vor und um die Entwicklung der Covid19-Pandemie treibt Anleger in sichere Häfen wie den japanischen Yen. Der Euro und auch der Dollar haben in dieser Hinsicht momentan kaum Chancen.
Die Handelswoche im Überblick
Für die Euro- oder Ölpreisentwicklung möglicherweise einflussreiche Wirtschaftsdaten der Woche im Überblick*:
Montag, 30.03.20
- Vertrauensindizes und Geschäftsklimaindex, Eurozone
- Verbraucherpreisindex, Deutschland
- Rede Trump, USA
Dienstag, 31.03.20
- PMI Produktion, China
- Arbeitsmarktdaten, Deutschland
- Verbraucherpreisindex, Eurozone
- Verbrauchervertrauen, USA
- Einkaufsmanagerindex, USA
- API wöchentlicher Rohöllagerbestand, USA
Mittwoch, 01.04.20
- Einkaufsmanagerindex, Deutschland + Eurozone
- Arbeitsmarktdaten, USA
- Markit PMI, USA
- ISM Gewerbe und Produktion, USA
- EIA Rohöl-Lagerbestand, USA
Donnerstag, 02.04.2020
- Handelsbilanz, USA
- Arbeitsmarktdaten, USA
Freitag, 03.04.2020
- PMI Dienstleistungen, China
- Markit PMI, Deutschland + Eurozone + USA
- Beschäftigungsdaten, USA
- Baker Hughes Plattform-Zählung, USA
*Termine ohne Gewähr
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