Heizöl News: Militärische Eskalation erst einmal gebannt – Spannungen bleiben

13. Januar 2020, Ricarda Altrichter

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Militärisch scheinen sich die Wogen zwischen USA und Iran (sowie Irak) weiter zu glätten. Der Markt nimmt beiderseitige Aussagen in dieser Hinsicht beruhigt auf. Die wirtschaftliche Situation steht auf einem anderen Blatt.
Ein weicherer Wochenstart bei den Ölpreisen macht Heizöl günstiger.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick

  • Iran und USA setzten auf Konfliktentspannung auf militärischer Ebene
  • Iran verliert Rückhalt in der Bevölkerung
  • USA drohen mit wirtschaftlichen Sanktionen gegen Irak
  • Baker Hughes Report: 15 aktive US-Ölplattformen weniger
  • Brent bei 65,09 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 591,00 US-Dollar
  • Euro bei 1,1127 US-Dollar

Heizölpreisentwicklung

•             Heizölpreis bei 68,07 Euro / 100L

Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 68,07 Cent pro Liter Heizöl. Am Freitag lag der Heizölpreis bei 68,60 Cent pro Liter Heizöl.

 

Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung

▲ USA verzichten auf Militärschlag gegen Iran

▲ OPEC+ beschließt Kürzungen bis Mitte 2020

▲ Einigung im Handelsstreit USA-China über Phase 1

▲ OPEC-Produktion sinkt im Dezember

 

▼ US-Ölförderung auf Rekordniveau

 

 Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 65,09 US-Dollar. Der Vergleichswert von Freitag betrug 65,36 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 65,05 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 591,00 US-Dollar. Der Vergleichswert am Freitag lag bei 592,50 US-Dollar, der Schlusspreis bei 593,75 US-Dollar.

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 13.01.2020 // Alle Angaben ohne Gewähr

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

 

Die Preisentwicklung im Überblick

Die Beruhigungstendenzen am Markt zum Thema Naher Osten halten an und erhielten über das Wochenende weitere Begründungen. Iran hat den versehentlichen Abschuss einer ukrainischen Passagiermaschine vollständig eingeräumt, womit eine Bedrohung durch Vergeltungsschläge gesunken ist. Auch bemühen sich die USA, Iran – und in der Verlängerung auch Irak – um eine wesentlich entspanntere Rhetorik als noch vor einer Woche.

Allerdings geht die Auseinandersetzung wohl auf wirtschaftlicher Ebene weiter. Irak besteht weiterhin auf der Ausweisung allen US-Militärs, was Washington mit Sanktionen beantworten will. Gerade der Ölhandel in Dollar kann von amerikanischer Seite aus stark behindert werden, wenn die USA entsprechende Konten einfrieren.

Hier ist aber ebenfalls das letzte Wort noch nicht gesprochen und die Worte sind vorerst sowieso verhalten neutral. Irans mildere Rhetorik dürfte auch davon herrühren, dass die Bevölkerung sich langsam gegen die Regierung erhebt – auch aus Anlass des Abschusses. Damit muss die Führung erst einmal innenpolitische Brandherde bearbeiten und kann sich wohl vorerst keine internationalen Konflikte leisten.

Damit hat der Markt keinen Grund, immer noch die hohen Ölpreise vom vergangenen Wochenstart hochzuhalten und setzt die Gewinnmitnahmetendenzen, die Mitte vergangener Woche einsetzten, weiterhin fort.

Sollte diese Entspannung der Lage im Nahen Osten weitergehen (was angesichts der immer neuen „Überraschungen“ auf diesem Gebiet keineswegs komplett gesichert ist), dürfte sich die Aufmerksamkeit noch stärker aktuellen Versorgungslage zuwenden.

Hier ist heute Morgen zumindest minimal interessant, dass der Baker Hughes Report zur Anzahl aktiver US-Ölbohrplattformen erneut einen deutlichen Abbau der bestehenden Zahlen gemeldet hat. Damit wird wiederum sehr deutlich, dass sich die US-Ölwirtschaft trotz anhaltender Rekordförderung auf eine Ausbeutung bestehender Quellen fokussiert, anstatt den vormals eingeschlagenen Expansionskurs fortzusetzen.

Daraus lassen sich zwar noch keine Prognosen zur Wirtschaftsentwicklung ableiten, doch das vorsichtigere Agieren ist ein klares Symptom für eine aktuell sehr komfortable Versorgungslage, die auch saisonbedingt ausreichend über der Nachfrage liegt.

Mit dem ruhigeren Wochenstart und der freundlichen Preisentwicklung dürfen sich Heizölkäufer heute über ein moderates Preisniveau freuen, das Sie unbedingt nutzen sollten, um sich von allen plötzlichen Kehrtwenden in der Nachrichtenlage unabhängig zu machen. Da der Nahostkonflikt sicher nicht beseitigt ist, ist ein schneller Heizölkauf zum für Sie akzeptablen Preis weiterhin eine gute Idee.

 

Entwicklung Eurokurs

Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1127 US-Dollar, am Freitag waren es 1,1106 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Freitag wurde bei 1,1091 US-Dollar festgesetzt.

Analog zur Entspannung auf den Rohstoffmärkten geht es auch bei den Devisen heute eher ruhig zu. In solche einer Lage kann der Euro leichte Gewinne verzeichnen, die vorerst auch nicht durch wichtige Konjunkturdaten groß beeinflusst werden.

Am Mittwoch soll das „Phase 1“-Abkommen zwischen China und den USA unterzeichnet werden. Es wird interessant zu sehen sein, ob diese lang erwartete Unterschrift direkt einen psychologischen Effekt auf die Kurse hat.

 

Die Handelswoche im Überblick

Für die Euro- oder Ölpreisentwicklung möglicherweise einflussreiche Wirtschaftsdaten der Woche im Überblick*:

Montag, 13.01.20

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Dienstag, 14.01.20

  • Im- und Exporte, China
  • Verbraucherpreisindex, USA
  • Rede FOMC-Mitglied, USA
  • Wöchentlicher Rohöllagerbestand American Petroleum Institute (API), USA

Mittwoch, 15.01.2020

  • Industrieproduktion, Eurozone
  • Erzeugerpreisindex, USA
  • Rede Bundesbank-Präsident, Deutschland
  • Unterzeichnung Phase 1-Abkommen, China + USA
  • Rede FOMC-Mitglied
  • EIA Rohöl-Lagerbestand, USA

Donnerstag, 16.01.2020

  • Verbraucherpreisindex, Deutschland
  • EZB geldpolitische Sitzung, Eurozone
  • Arbeitsmarktdaten, USA
  • Einzelhandelsumsätze, USA
  • Rede Fed-Mitglied, USA

Freitag, 17.01.2020

  • BIP, China
  • Verbraucherpreisindex, Eurozone
  • Rede FOMC-Mitglied, USA
  • Verbrauchervertrauen, USA
  • Baker Hughes Wochenreport (Anzahl aktive US-Bohranlagen)

*Termine ohne Gewähr

 

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Ricarda Altrichter - Autorin

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