Heizöl News: Ölnachfrage stagniert, Heizölpreis im Tiefflug
8. September 2020, Felix Schmidt
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- Stagnierende Ölnachfrage hält Heizölpreis auf Tiefstand
- Russland hält OPEC+ Quoten zu fast 100 Prozent ein
- US-Präsident Trump droht China mit Entkopplung der Wirtschaftsaktivitäten
- Brent bei 41,92 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 328,00 US-Dollar
- Euro bei 1,1822 US-Dollar
Heizölpreis heute
- Heizölpreis bei 40,19 Euro / 100L
Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 40,19 Cent pro Liter Heizöl. Am Montag lag der Heizölpreis bei 40,37 Cent pro Liter Heizöl.
Einflussfaktoren auf den Ölpreis
▲ Rohölproduktionskürzung in Mexiko für 2021 geplant
▲ Irak fährt Rohölexporte zurück, Russland erfüllt OPEC-Quote fast zu 100 Prozent
▼ USA richten deutlichere Worte in Richtung China
▼ OPEC: Förderung im August gestiegen, Irak will Ausnahme von Quoten
▼ Russland rechnet mit langsamer Erholung der Ölnachfrage, will aber Rohölproduktion steigern
▼ Saudi Aramco senkt Preise für Lieferungen im Oktober
▼ geringere Rohölimporte von China
Die globale Ölnachfrage schwächelt
Die Märkte sind weiterhin mit Nachfragesorgen beschäftigt, die aktuell durch mehrere Faktoren verstärkt werden. Zum einen ist die US-Fahrsaison beendet. Hinzu kommt, dass sich die Rohölnachfrage im asiatischen Raum langsamer erholt, als erwartet. Schließlich hat auch die Wartungssaison der Raffinerien und Ölanlagen begonnen, welche die Nachfrage nach Rohöl weltweit ausbremst. Über allem schwebt weiter die anhaltende Sorge vor neuen Ausgangssperren aufgrund steigender Infektionszahlen während der Coronavirus-Pandemie. Nach dem Labor Day in den USA rechnet man mit steigenden Fallzahlen. Indien, eines der Länder mit dem weltweit größten Ölverbrauch, hat Brasiliens Fallzahlen überholt und steht bei den Gesamtzahlen der Coronavirus-Infektionen an zweiter Stelle hinter den USA. Auch in vielen Ländern Europas, darunter vor allem Spanien und Frankreich, steigen die Infektionszahlen wieder rasant an. In Anbetracht dieser Signale hat der Optimismus der vergangenen Wochen deutliche Dämpfer erlitten. Analysten sehen in der Preissenkung Saudi Aramcos für Oktober klare Anzeichen dafür, dass die Märkte an der Erholung der Nachfrage zweifeln. Insbesondere im Verkehrssektor stagniert die Nachfrageentwicklung, obwohl dieser fast zwei Drittel der Gesamtnachfrage nach Rohöl ausmacht.
Russland erfüllt OPEC+ Quote im August zu fast 100 Prozent
Derweil hatte der russische Energieminister Alexander Nowak gestern bekannt gegeben, dass die von der OPEC+ Gruppe beschlossenen Förderquoten im August von Russland zu praktisch 100 Prozent eingehalten werden. Unklar ist, ob Russland die verpassten Kürzungen der vorherigen Monate nachholen wird. Nachzügler, darunter auch der Irak und Nigeria, haben bis Ende September Zeit, die nicht erfüllten Kürzungen nachzuholen. Zuletzt stand auch eine Fristverlängerung im Raum, nachdem einige Länder sich wiederholt nicht an die Vereinbarung hielten. Am 17. September plant das Joint Ministerial Monitoring Committee (JMMC) erneut ein Treffen, um über die bestehenden Maßnahmen zu beraten. In einem Telefonat hatten Russlands Präsident Putin und Saudi-Arabiens König Salman an den Maßnahmen festgehalten und bekräftigt, weiter zusammenarbeiten zu wollen.
Streit zwischen China und den USA flammt erneut auf
US-Präsident Trump hat unterdessen seinen Ton in Richtung China verschärft und damit gedroht, die Wirtschaftsbeziehungen einzuschränken oder vollständig zu entkoppeln. Er drohte dabei amerikanischen Unternehmen, die Arbeitsplätze in China schaffen oder dort Geschäfte machen, mit Sanktionen. Die Beziehungen zu China werden aktuell zunehmend zum Teil des US-Wahlkampfs – und damit auch zum Politikum. So warf Trump seinem Herausforderer Joe Biden von der demokratischen Partei vor, gegenüber Peking einzuknicken. Trump will die USA zur „produzierenden Supermacht der Welt“ machen und somit die Abhängigkeit des Landes von China beenden. Eine Entkopplung der Wirtschaft, Zölle und Sanktionen seien dafür das geeignete Mittel, wenn US-amerikanische Unternehmen auf chinesischen Märkten nicht gleichberechtigt behandelt werden. Was das für das gerade geschlossene Handelsabkommen zwischen den beiden Ländern bedeutet, ist unklar. Allerdings bedeuten eine Verschärfung des Streits, neue Sanktionen und Zölle eine zusätzliche Belastung für die Weltwirtschaft, die aktuell ohnehin schon unter der Pandemie ächzt. Ökonomen geben zudem zu bedenken, dass die Volkswirtschaften beider Länder zu eng verflochten seien, als dass eine Entkopplung möglich wäre.
Ölpreise an der Warenterminbörse
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 41,92 US-Dollar. Der Vergleichswert vom Montag betrug 42,06 US-Dollar. Der Schlusspreis notierte bei 42,01 US-Dollar.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 328,00 US-Dollar. Der Vergleichswert am Montag lag bei 330,25 US-Dollar. Der Schlusspreis lag bei 328,00 US-Dollar.
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Wussten Sie, dass das Klimapaket der Bundesregierung den Betrieb von Ölheizungen nach 2026 nicht kategorisch ausschließt?
Bestehende Ölheizungen können weiter betrieben werden. Bei einer Modernisierung der Heizungsanlage kann wieder eine Ölheizung eingebaut werden, sofern sie mit regenerativen Technologien, wie Solarthermie oder Photovoltaik, ergänzt wird. Gleiches gilt für Neubauten! Ist die Integration dieser Technologien nicht wirtschaftlich, kann eine Ölheizung wie bisher weiter betrieben oder neu installiert werden.