Heizöl News: Markt übt sich in Zurückhaltung – technischer Aufwärtstrend bei Ölpreisen
23. Oktober 2020, Felix Schmidt
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- Weltbank prognostiziert langfristig niedrigere Ölnachfrage
- CoVid-Rekorde senken Risikofreude an den Börsen
- Putin kann sich Verlängerung der OPEC+Kürzungen vorstellen
- Brent bei 42,28 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 332,50 US-Dollar
- Euro bei 1,1799 US-Dollar
Heizölpreis heute
- Heizölpreis bei 41,27 Euro / 100L
Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 41,27 Cent pro Liter Heizöl. Am Donnerstag lag der Heizölpreis bei 40,81 Cent pro Liter Heizöl.
Einflussfaktoren auf den Ölpreis
▲ Indische Raffinerien steigern Auslastung
▲ USA: Trump plädiert für umfangreicheres Corona-Hilfsprogramm
▲ China importiert erneut mehr Rohöl
▼ OPEC+: Hohe Quotentreue, Lockerung der Quoten wird nicht verschoben
▼ Technisches Gremium der OPEC+ prognostiziert Angebotsüberschuss 2021
▼ Weltweite Pandemie-Entwicklung erreicht neue Rekorde
Wie werden sich die Ölpreise heute entwickeln?
Nach dem sichtbaren Preisrutsch der Ölnotierungen am Vortag ging es gestern zumindest verhalten aufwärts. Diese Entwicklung beruhte einerseits auf einem „Mitläufereffekt“, der hauptsächlich von den Aktienbörsen ausging. Gute US-Arbeitsmarktzahlen konnten jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Markt kaum Lust auf Risiken und schon gar nicht auf (längerfristige) Preiswetten bei Öl hat.
Die Preisstabilisierung war demnach eher technischer Natur, zumal sich in Sachen CoVid-Pandemie laufend neue Rekorde einstellen, die eine langfristige Erholung der Nachfrage in immer weitere Ferne zu rücken scheinen.
Auch Bemerkungen des russischen Präsidenten Putin, dass er sich eine Verlängerung der Kürzungsvereinbarung der OPEC+Gruppe vorstellen könne, war zu schwammig, um wirkliche Hoffnung auf eine bessere Balance bei Angebot und Nachfrage zu wecken.
Sollten heute keine klaren Impulse für die Ölnotierungen entstehen, dürfte sich das weitere Aufwärtspotential in Grenzen halten. Allerdings sind alle klar preisschwächenden Faktoren – Pandemie, Nachfrage, globales Ölangebot – vorerst eingepreist und begrenzen damit auch eine klare Abwärtsbewegung.
Pandemie und Nachfrage: Keine Erholung in Sicht
Mit jedem neuen Tag und jeder neuen Rekordmeldung zu Infektionszahlen, Lockdowns und Eindämmungsmaßnahmen kommt die Realität der zweiten Corona-Welle vollends im gesamten Markt an. Niemand geht derzeit davon aus, dass sich die Ölnachfrage allzu schnell erholen wird.
Die Weltbank prognostizierte gestern sogar, dass sich diese Nachfrage vollständig und langfristig verändern könnte. Weniger Kerosin, weil weniger Geschäftsreisen; neue staatliche Einnahmequellen statt Öl: Die Sonderorganisation der UNO machte damit gestern zwar keine revolutionäre neue Aussage, fand aber in einem ansonsten impulsarmen Handelstag durchaus Gehör.
Generell hat der Markt aber längst begriffen, dass alle vorherigen Frühjahrsprognosen zu einer baldigen wirtschaftlichen Erholung obsolet sind. Und er hat begriffen, dass es langfristig tatsächlich eine andere Öllandschaft geben könnte.
Putin kann sich längere Kürzungen vorstellen – mehr nicht
Man sehe zwar momentan weiterhin keinen Grund, etwas an der aktuellen Kürzungsvereinbarung der OPEC+Gruppe zu ändern, aber eine Verlängerung sei nicht ausgeschlossen: Mit dieser mehr als schwammigen Aussage „widersprach“ Russlands Präsident Putin gestern dem Statement seines eigenen Energieministers. Der Satz hat zwar keinerlei greifbaren Wert, sieht aber aus Marktsicht zumindest so aus, als wäre das Thema Kürzungsverlängerung definitiv nicht vom Tisch.
Hier könnte sich langfristig großes Enttäuschungspotenzial entwickeln. Denn der Markt hält eine Verlängerung – und möglicherweise gar Steigerung – der Förderbeschränkungen fast für eine unausweichliche Sache. Die OPEC+Mitglieder sehen das aber aus wirtschaftlicher Sicht teilweise komplett anders. Wenn überhaupt, dann hat Putins Aussage genau diese Kluft einmal mehr deutlich gemacht. Und die Ergebnisse der nächsten OPEC-Vollversammlung mit Entscheidungsbefugnis dürften umso heißer erwartet – und im Vorfeld preislich spekulativ aufgeladen sein.
Entwicklung Heizölpreis heute
Mit der steigenden Risikoaversion der Anleger leidet auch der Eurokurs, der als weniger sicher als der Dollar gilt. Ein sinkender Eurokurs befeuert also vorerst den Preisanstieg an der Rohstoffbörse und macht Heizöl damit im Vergleich teurer. Die Steigerung wird jedoch klar durch den sowieso abebbenden Schwung der Ölpreisnotierungen gebremst.
Damit ist das Preisniveau von jeder sichtbaren Teuerung immer noch meilenweit entfernt. Deshalb ergibt sich abermals eine hervorragende Gelegenheit, den Heizöltank günstig aufzufüllen.
Ölpreise an der Warenterminbörse:
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 42,28 US-Dollar. Der Vergleichswert von Donnerstag betrug 41,56 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 42,46 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 332,50 US-Dollar. Der Vergleichswert am Donnerstag lag bei 328,75 US-Dollar, der Schlusspreis bei 336,25 US-Dollar.
Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
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