Handelsstreit eskaliert – Heizölpreis bleibt trotzdem stabil
26. August 2019, Ricarda Altrichter
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
Angeblicher Abschuss iranischer Drohnenstellung in Syrien
G7-Gipfel: Johnson signalisiert Bereitschaft zu Brexit-Deal, doch ohne Vorschläge
Baker Hughes Report: 19 aktive US-Ölbohranlagen weniger
Brent bei 58,71 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 553,50 US-Dollar
Euro bei 1,1143 US-Dollar
Heizölpreisentwicklung
• Heizölpreis bei 66,00 Euro / 100L
Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 66,00 Cent pro Liter Heizöl. Am Freitag lag der Heizölpreis bei 66,34 Cent pro Liter Heizöl.
Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
▲Saudi-Arabien kürzt Produktion zusätzlich
▲ Zuspitzung des Iran-Konflikts
▲ Schärfere US-Sanktionen gegen Iran und Venezuela
▲ OPEC+ Kürzungen werden verlängert
▲ US-Notenbank senkt Zinsen
▼ EIA, OPEC, IWF und IEA-Berichte senken Nachfrageprognosen
▼ Produktionssteigerung in Kasachstan und Irak
▼ USA steigern Produktion weiter deutlich
▼ US-China-Handelsstreit
Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 58,71 US-Dollar. Der Vergleichswert von Freitag betrug 60,02 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 59,13 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 553,50 US-Dollar. Der Vergleichswert am Freitag lag bei 564,25 US-Dollar, der Schlusspreis bei 556,00 US-Dollar.
Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
Die Preisentwicklung im Überblick
Einem turbulenten Wochenende folgt ein ebenso turbulenter Wochenstart. Es ist offensichtlich, dass die Händler die Ereignisse erst einmal sortieren müssen, um sich ein klares Bild von der aktuellen Lage für den Ölpreis zu machen.
Am wichtigsten ist natürlich die Eskalation im Handelsstreit zwischen China und den USA. Eine Einigung scheint in immer weitere Ferne zu rücken, nachdem China überraschend neue Zölle auf US-Waren angekündigt hat, unter denen 5 Prozent auf US-Öl sicher nicht am schwersten wiegen, aber den größten Effekt auf die Ölpreise haben.
Es überrascht indes nicht, dass Trump prompt reagierte und seinerseits erhebliche Anhebungen bei schon installierten Zöllen sowie gänzlich neue Zölle auf weitere Warengruppen ankündigte. Insgesamt sollen neue Warengruppen im Wert von 300 Milliarden Dollar ab ersten September mit 15 Prozent belegt werden.
Der anschließende Preiseinbruch an den Ölbörsen war also schon vorprogrammiert. In diesem Umfeld hatten Nachrichten wie der angebliche präventive Angriff auf eine iranische Drohnenstation durch Israel auf syrischem Staatsgebiet kaum Einfluss, auch wenn dieser Nebenschauplatz das Thema Iran-Krise wieder etwas in den Mittelpunkt hebt.
Der G7-Gipfel am Wochenende in Frankreich war zwar ein viel beachtetes Ereignis, lieferte aber kaum Ergebnisse. Lediglich die Randbemerkung, dass Premier Boris Johnson doch zu einem geordneten Brexit-Deal bereit sei, ließ aufhorchen. Allerdings hatte er keinerlei Vorschläge im Gepäck.
Die Reaktionen auf die Fed-Konferenz in Jackson Hole fielen da schon deutlicher aus. Der Vorsitzende Jerome Powell ließ zwar keine neuen Kommentare zur Zinspolitik erkennen, doch nannte er den Handelsstreit als größte Hürde für die Konjunktur. Da dieser Streit auch wesentlich von den USA ausgeht, litt der Dollar zusehends unter der Entwicklung und gab dem Euro im Gegenzug deutlich Schwung nach oben.
Es ist indes noch zu früh, um darüber zu spekulieren, ob die deutliche Abnahme bei den aktiven US-Ölbohranlagen um 19 Plattformen laut Baker Hughes Report bereits ein Vorbote für das ist, was angesichts der Strafzölle auf US-Öl auf die Industrie zukommt. Fakt ist nur, dass die Tendenz der Unternehmen, sich auf bestehende Anlagen zu konzentrieren, immer weiter zunimmt. Hier setzt sich also immer stärker ein Bewahrungstrend durch, der langfristig auf eine Verlangsamung der industriellen Entwicklung auf diesem Gebiet deutet.
Auch wenn alle diese Entwicklungen erst einmal auf einen allgemeinen Abwärtstrend schließen lassen, so zeigt sich der Markt doch weiterhin von einer vorsichtigen Seite. Deshalb kamen die Notierungen zum Handelsstart bereits von ihren Tiefs zurück und gingen wieder leicht nach oben.
Das ändert aber nichts daran, dass sich heute Morgen eine günstige Konstellation für Heizölkäufer ergibt, die Sie schnell ausnutzen sollten. Mit dem baldigen Heizölkauf sichern Sie sich ein gutes Preisniveau und machen sich vor allem von allen weiteren Entwicklungen unabhängig.
Entwicklung Eurokurs
Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1143 US-Dollar, am Freitag waren es 1,1067 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Freitag wurde bei 1,1065 US-Dollar festgesetzt.
Seine Gewinne verdankt der Euro einzig der Tatsache, dass der Dollar aufgrund des Handelsstreits sichtbar nachgelassen hat. Denn die Auswirkungen der chinesischen Zölle auf die US-Wirtschaft dürften sich bald sehr deutlich zeigen, falls es in dieser Situation keine Einigung gibt.
Der G7-Gipfel konnte unterdessen keine eigenen Impulse für Europa setzen, insbesondere, weil er nach dem Dafürhalten des Marktes ohne jegliche Ergebnisse bei Faktoren wie dem Brexit verlaufen ist. Außerdem zeigte er einmal mehr deutlich, wie schwierig es für den Westen momentan ist, eine gemeinsame, tragfähige Linie zu finden.
Gleichzeitig signalisierte US-Notenbankchef Powell, dass man in jedem Falle auf die wirtschaftliche Entwicklung reagieren wolle. Da er sich jedoch in Schweigen dazu hüllte, wie dies vonstattengehen könnte, gab es von dieser Seite keine Impulse für den Dollar.
Die Handelswoche im Überblick
Für die Euro- oder Ölpreisentwicklung möglicherweise einflussreiche Wirtschaftsdaten der Woche im Überblick*:
Montag, 26.08.2019
- Ifo-Geschäftsklimaindex, Deutschland
- Chicago Fed nationaler Aktivitätsindex, USA
Dienstag, 27.08.2019
- BIP, Deutschland
- Wöchentlicher Rohöllagerbestand American Petroleum Institute (API), USA
Mittwoch, 28.08.2019
- EIA Rohöl-Lagerbestand, USA
Donnerstag, 29.08.2019
- Vertrauenswerte, Eurozone
- Geschäftsklimaindex, Eurozone
- Verbraucherpreisindex, Deutschland
- Konsumdaten, USA
- BIP, USA
- Arbeitsmarktdaten, USA
Freitag, 30.08.2019
- Verbraucherpreisindex, Eurozone
- Vertrauenswerte, USA
- Baker Hughes Wochenreport (Anzahl aktive US-Bohranlagen)
*Termine ohne Gewähr
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