Greifbare Fortschritte im Handelsstreit: Ölpreise steigen, Heizöl ist teurer
16. Dezember 2019, Ricarda Altrichter
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- China und USA einig über Phase 1 des Handelsdeals
- Chinesische Produktionsdaten überraschen positiv
- Baker Hughes Report: keine Veränderungen bei aktiven Ölplattformen
- Brent bei 65,07 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 599,25 US-Dollar
- Euro bei 1,1141 US-Dollar
Heizölpreisentwicklung
• Heizölpreis bei 68,52 Euro / 100L
Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 68,52 Cent pro Liter Heizöl. Am Freitag lag der Heizölpreis bei 68,34 Cent pro Liter Heizöl.
Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
▲ OPEC+ beschließt Kürzungen bis Mitte 2020
▲ USA und China nähern sich im Handelsstreit an
▼ IEA sieht Überversorgung für 2020
▼ US-Ölförderung auf Rekordniveau
Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 65,07 US-Dollar. Der Vergleichswert von Freitag betrug 64,64 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 64,93 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 599,25 US-Dollar. Der Vergleichswert am Freitag lag bei 592,00 US-Dollar, der Schlusspreis bei 595,25 US-Dollar.
Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
Die Preisentwicklung
Zumindest in einer Hinsicht können die Wirtschaft und der Markt aufatmen: Die ursprünglich für gestern geplanten neuen US-Zölle auf chinesische Waren wurden nicht umgesetzt. Gleichzeitig meldeten die USA und China, dass man sich auf den Inhalt der sogenannten Phase 1 eines Handelsdeals geeinigt habe. Dieser Deal unterliege noch einer juristischen Prüfung und soll im Januar unterschrieben werden.
Wie zu erwarten, schnellten die Ölpreise bereits beim Durchsickern dieser Neuigkeiten am Freitag auf ein Dreimonatshoch, bevor mit klaren Worten Trumps wieder Ernüchterung einsetzte: Bestehende Zölle würden, wenn überhaupt, nur auf 7,5 Prozent gesenkt. In der Folge gingen erste Händler bereits am Freitag wieder zu Gewinnmitnahmen über, der Ölpreis zeigte über das Wochenende aber Stabilität mit Tendenz nach oben.
Trotz leichter Enttäuschung: Dieser Fortschritt ist enorm und wichtig, wenn auch zweischneidig. Zum einen signalisiert er ein klares Vorankommen der Handelsgespräche und zeigt, dass beide Länder an einer Einigung interessiert sind. Zum anderen aber ist die Phase 1 offenbar nicht dazu da, bestehende Handelszölle abzubauen. Doch genau um diese Zölle, die die Wirtschaft seit über einem Jahr im Griff haben, geht es den Marktteilnehmern.
Dennoch scheinen schon die Verhandlungen etwas zu bewirken, denn zumindest für November meldete China ein überraschendes Plus bei der Industrieproduktion, nachdem die Prognosen weitaus pessimistischer waren – was angesichts der Enttäuschungen der vergangenen Wochen auch Sinn ergibt.
In der Woche vor Weihnachten sieht die aktuelle Marktlage nun so aus, dass alle wichtigen Faktoren, auf die die Händler in den vergangenen Wochen und Monaten gewartet haben, zumindest auf grundsätzliche Weise gelöst sind: Die neuen OPEC+Kürzungen stehen, China und die USA bewegen sich (wenn auch im Schneckentempo) aufeinander zu, die Wahl in Großbritannien hat klar gemacht, dass der Brexit kommt.
Es ist davon auszugehen, dass ohne fundamentale Impulse in dieser und der kommenden Woche das Handelsinteresse sichtbar abnimmt. Allerdings sorgen weniger Händler an den Börsen oft für deutlichere Preisschwankungen, weil ein geringeres Handelsvolumen schon rein rechnerisch größere Auswirkungen hat: Mit weniger Marktteilnehmern zählt jede Handelsentscheidung prozentual mehr.
Deshalb ist es vor den Feiertagen eine sinnvolle Entscheidung, den Heizölkauf noch möglichst früh auf den Weg zu bringen und sich von diesem statistischen Marktmechanismus frei zu machen.
Außerdem orientiert sich die Marktstimmung aktuell ganz klar in Richtung Preissteigerungen, auch wenn die ersten Monate 2020 durchaus von einem größeren Angebot geprägt sein dürften. Die steigende Nachfrage aufgrund der „Klärung“ der dringendsten Marktanliegen ist vorerst der Dreh- und Angelpunkt für die Stimmung.
Entwicklung Eurokurs
Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1141 US-Dollar, am Freitag waren es 1,1168 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Freitag wurde bei 1,1174 US-Dollar festgesetzt.
Nach der klaren Aufwärtsorientierung des Euros aufgrund der Tatsachen, die mit der Wahl in Großbritannien geschaffen wurden, übernahm über das Wochenende wieder der Dollar das Ruder. Die Fortschritte im Handelsstreit setzten klare Impulse für die amerikanische Währung. Ähnlich wie auf dem Rohstoffmarkt dürfte auch bei den Devisen im Laufe der Woche mehr Ruhe in das Handelsvolumen einkehren – nicht aber unbedingt in die Verlaufskurve. Noch gibt es jedoch einige Konjunkturdaten, die in dieser Woche für Bewegung sorgen können, bevor es über Weihnachten merklich ruhiger wird.
Die Handelswoche im Überblick
Für die Euro- oder Ölpreisentwicklung möglicherweise einflussreiche Wirtschaftsdaten der Woche im Überblick*:
Montag, 16.12.2019
- Industrieproduktion, China
- Einkaufsmanagerindex, Deutschland + Eurozone
- Markit PMI, Deutschland + Eurozone + USA
- Lohnkosten, Eurozone
- Finanzstabilitätsbericht, UK
Dienstag, 17.12.2019
- Industrieproduktion, USA
- Rede Fed-Mitglied, USA
- Wöchentlicher Rohöllagerbestand American Petroleum Institute (API), USA
Mittwoch, 18.12.2019
- Rede EZB-Präsidentin Lagarde, Eurozone
- Ifo-Geschäftsklima, Deutschland
- Verbraucherpreisindex, Eurozone
- EIA Rohöl-Lagerbestand, USA
Donnerstag, 19.12.2019
- Arbeitsmarktdaten, USA
Freitag, 20.12.2019
- Gfk Verbrauchervertrauen, Deutschland
- BIP, USA
- Privathaushaltsdaten, USA
- Baker Hughes Wochenreport (Anzahl aktive US-Bohranlagen)
*Termine ohne Gewähr
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