Ölpreise stabil, Euro wieder auf Talfahrt – Profitieren die Heizölpreise?

29. Mai 2018, Nicola Bergau

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Die Märkt blieben gestern wegen eines US-Feiertags ruhig, wichtige News gab es nicht. So zeigten sich die Ölpreise stabil. Trotz der Stimmung für Abwärtspotentiale scheinen sich Händler nicht auf flächendeckende Gewinnmitnahmen einzustellen. Der Euro ist wieder unter Druck, Heizöl leicht teurer.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick

  • Geringes Handelsaufkommen aufgrund US-Feiertags
  • Brent bei 75,66 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 673,50 US-Dollar
  • Euro schwächer bei 1,1604 US-Dollar
  • Heizölpreis steigt auf 71,06 Euro / 100L
     

Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung

 Drohende US-Sanktionen gegen Venezuela
 Venezuelas Ölproduktion stetig rückläufig
 USA kündigen harte Sanktionen gegen Iran an

 

 OPEC-Produktion soll schon im Juni steigen
 Libyen steigert nach Ausfall Produktion wieder
 Venezuelas Präsident kündigt Produktionssteigerung an
 Baker Hughes Plattform-Zählung errechnet 15 neue Anlagen
 DOE-Bericht: US-Bestände auf Höchststand seit Dezember 2017
 IEA: Ölnachfrageprognose für 2018 etwas nach unten korrigiert

 

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
 

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 29.05.2018 

Der europäische Ölpreis Brent notierte am Morgen bei 75,66 US-Dollar. Der Vergleichswert von Montagmorgen betrug noch 75,12 US-Dollar, der Schlusspreis für Montag wurde bei 75,30 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 673,50 US-Dollar. Der Vergleichswert am Montagmorgen lag bei 671,00 US-Dollar, während der Schlusspreis am Montag bei 672,00 US-Dollar stand.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
 

Die Preisentwicklung im Überblick

Wenn es in den USA einen Feiertag gibt, hält sich meist der gesamte Ölmarkt zurück. Das ruhige und geringe Handelsaufkommen ist dann immer eine perfekte Gelegenheit, um die allgemeine Stimmung am Markt ein wenig genauer zu betrachten – denn gibt es keine News und sind die Teilnehmer weniger, zeigen sich meist deutlichere selbstmotivierte Kursschwankungen.

Gestern blieben die Kurse aber weitestgehend stabil, was angesichts der preisdrückenden Stimmung der letzten Tage schon ein wenig verwundern darf. Denn das Potential für Abwärtsspielräume scheint trotz aller Indikatoren (siehe wesentliche Einflussfaktoren) sehr begrenzt.

Ein Grund dafür mag sein, dass die preissteigernden Faktoren auf der anderen Seite zu gewichtig sind, um von noch so vielen preisdrückenden Faktoren ausgeglichen zu werden. Ein Hauptaspekt ist dabei sicherlich die Geopolitik, bei der zu viele Brennpunkte noch nicht gelöscht sind. Auch wenn Neuigkeiten aus Iran und Venezuela momentan aus den Schlagzeilen verschwunden sind, heißt dies noch lange nicht, dass hier die Gefahr vorbei ist, dass die USA mit harten Sanktionen das globale Ölaufkommen noch weiter verknappen.

Auf der anderen Seite stehen die schon für Juni angekündigten Produktionssteigerungen, über die sich Russland und Saudi-Arabien als wichtige Eckpfeiler der OPEC-Kürzungsbemühungen scheinbar einig sind. Allerdings ist diese Absichtserklärung bereits eingepreist und es muss abgewartet werden, wie sich da Ölangebot in der Monatsrückschau Juni tatsächlich verändert hat.

Nicht zuletzt sind die hohen Ölpreise für die Händler an den Börsen nach Jahren zu niedriger Werte natürlich auch eine Gewinn-Gelegenheit, die sie sich so schnell nicht entgehen lassen wollen. Da sich preissteigernde und preissenkende Faktoren noch die Waage halten, tendieren Händler vorerst zum Abwarten und zur Gewinnmaximierung.
 

Entwicklung Eurokurs

Der Euro kostete am Morgen erneut nur noch 1,1604 US-Dollar im Vergleich zum Tagesstart am Montag von 1,1711 US-Dollar. Die Tendenz ist weiterhin fallend und erreichte zwischenzeitlich bereits zum Tagesstart Werte unter 1,15 US-Dollar. Die EZB legte den Referenzpreis für Montag bei 1,1644 US-Dollar fest.

Weiterhin steht Italien im Fokus. Nach der Erleichterung, dass nun doch keine europakritische und rechtspopulistische Regierung gebildet wird, macht sich nun Unsicherheit breit, wie die Auseinandersetzungen zwischen den beiden Parteien Fünf Sterne und Lega mit Staatspräsident Sergio Mattarella nun weitergehen. Sichere Anlagen, darunter aktuell auch der Dollar, sind für Händler an den Devisenmärkten deshalb momentan die bessere Wahl – und der Eurokurs leidet darunter sichtbar.

Da Öl stets in Dollar gehandelt wird, ist dieser Faktor heute Morgen ausschlaggebend, warum Heizöl trotz der ruhigen Lage an den Ölmärkten etwas mehr kostet.
 

Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik

  • Weniger Wetten auf steigende Preise

Die Börsen verzeichnen weniger Langzeitwetten auf steigende Ölpreise. Dies ist zwar kein wirklich ausschlaggebender Fakt, zeigt aber, dass sich die Stimmung langsam zu drehen scheint. Hatten Spekulanten im Dunstkreis der immer weiter und immer abenteuerlicher steigenden Preise der ersten Jahreshälfte noch darauf gebaut, dass es mit dieser Entwicklung vorerst so weiter gehen werde, halten sie sich nun zurück.

Dieser leichte Stimmungswechsel ist gleichzeitig auch ein Indikator dafür, dass die zuletzt erreichten Spitzenpreise von fast 80 Dollar pro Barrel Brent erheblich auch von diesen spekulativen Elementen bestimmt wurden. Zwar gab es genug reelle Faktoren, die zum Anstieg beigetragen haben, doch darf die Gewinnorientierung des Marktes eben auch nicht außer Acht gelassen werden.

Somit bestätigt sich im Grunde auch, was Analysten in der vergangenen Woche mehrfach betont haben: Bei 80 Dollar ist für den Markt momentan wohl die Schmerzgrenze erreicht. Darum ist zumindest momentan davon auszugehen, dass wir Werte um die 110 Dollar pro Barrel, wie sie zuletzt Mitte 2014 auftraten, vorerst nicht zu sehen bekommen.
 

Heizölpreisentwicklung

Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 71,06 Cent pro Liter Heizöl. Am Montag waren es 70,46 Cent.

Natürlich besteht die Aussicht auf Preisnachlässe. Allerdings ist es dennoch die beste Entscheidung, wenn Sie sich heute Morgen zum Heizölkauf entscheiden. Denn wie Sie sehen, kann trotz günstiger Ausgangspositionen am Ölmarkt der Heizölpreis unabhängig davon steigen. Mit dem heutigen Heizölkauf machen Sie sich von diesen Entwicklungen vollkommen unabhängig.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.