Entspannung bei den Heizölpreisen? Ölpreise geben sichtbar nach

28. Mai 2018, Nicola Bergau

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Saudi-Arabien und Russland sind sich offenbar einig, die Fördermengen zeitnah wieder anzuheben. Auch Venezuela will wieder mehr fördern, Libyen hat nach Ausfällen bereits wieder zugelegt. Die Ölmärkte reagierten und die Notierungen fielen sichtbar. Der Euro hat sich zum Wochenstart sichtbar erholt.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick

  •     Russland und OPEC-Land Saudi-Arabien wollen Förderquoten demnächst steigern
  •     Anzahl aktiver US-Ölbohranlagen steigt
  •     Brent bei 75,12 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 671,00 US-Dollar
  •     Euro mit schwachen Tagesstart bei 1,1687 US-Dollar, dann stärker
  •     Heizölpreis fällt auf 71,04 Euro / 100L
     

Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
 

 Drohende US-Sanktionen gegen Venezuela
 Venezuelas Ölproduktion stetig rückläufig
 USA kündigen harte Sanktionen gegen Iran an

 

 OPEC-Produktion soll schon im Juni steigen
 Libyen steigert nach Ausfall Produktion wieder
 Venezuelas Präsident kündigt Produktionssteigerung an
 Baker Hughes Plattform-Zählung errechnet 15 neue Anlagen
 DOE-Bericht: US-Bestände auf Höchststand seit Dezember 2017
 IEA: Ölnachfrageprognose für 2018 etwas nach unten korrigiert

 

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
 

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 28.05.2018Der europäische Ölpreis Brent notierte am Morgen bei 75,12 US-Dollar. Der Vergleichswert von Freitagmorgen betrug noch 78,55 US-Dollar, der Schlusspreis für Freitag wurde bei 76,44 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 671,00 US-Dollar. Der Vergleichswert am Freitagmorgen lag bei 694,00 US-Dollar, während der Schlusspreis am Freitag bei 679,75 US-Dollar stand.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
 

Die Preisentwicklung im Überblick

Der Freitag stand ganz im Zeichen der Aussichten auf steigende Förderquoten. Abgesehen von Libyen, das nach Stromausfällen aufgrund großer Hitze die Produktion tatsächlich wieder steigern konnte, sind die Bekundungen aus Venezuela und dem OPEC-Lager aber bisher nur das – Bekundungen. Dies reicht aber schon, um den offensichtlich überfälligen Druckablass im Markt herbei zu führen und so die Preise zu drosseln. Experten rechnen dabei vor, dass bei 80 Dollar pro Barrel Brent die absolute Schmerzgrenze sowieso erreicht sei. Sollte der Juni tatsächlich höhere OPEC-Förderquoten auf Initiative von Russland und Saudi-Arabien sehen, könnte sich nach den kontinuierlichen Preissteigerungen deutliche Entspannung breit machen. Allerdings ist in diesem Sommer mit besonders heißen Temperaturen zu rechnen, was die Nachfrage wieder als wichtigen Faktor ins Spiel bringt.
 

Entwicklung Eurokurs

Der Euro kostete am Morgen 1,1687 US-Dollar im Vergleich zum Tagesstart am Freitag von 1,1697 US-Dollar. Die Tendenz ist allerdings fallend. Die EZB legte den Referenzpreis für Freitag bei 1,1675 US-Dollar fest.

Im Mittelpunkt des Interesses auf dem Devisenmarkt steht Italien bzw. die italienische Krise zur Regierungsbildung. Die Ablehnung einer Regierung aus europakritischer Fünf-Sterne-Bewegung und rechtspopulistischer Lega hat für Erleichterung gesorgt. Nun scheinen Neuwahlen wahrscheinlich, deren Ausgang wiederum große Auswirkungen auf den Eurokurs haben dürften.
 

Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik

  •     Libyen steigert Produktion – Venezuela kündigt es zumindest an
  •     Baker Hughes zählt 15 Plattformen mehr
     

Im nicht gerade nachrichtenarmen Monat Mai war der Freitag schon fast ruhig zu nennen – auch wenn insbesondere die verschiedenen Meldungen zu möglichen Produktionssteigerungen für Bewegung in den Kursen sorgten.

Während die Neuigkeit, dass Russland und Saudi-Arabien im Juni die Ölproduktion anheben werden, in dem Sinne schon keine mehr ist, sorgte Venezuela für eine kleine Überraschung. Das Land leidet unter einer völlig maroden Wirtschaft, die im Grunde vollständig von Öl abhängig ist. Durch Korruption und Misswirtschaft fällt die Förderquote seit Jahren kontinuierlich und das Land steht kurz vor dem totalen Kollaps.

Nun hat Präsident Maduro öffentlich angekündigt, die Förderung um wenigstens 1 Mio. B/T steigern zu wollen. Das sei natürlich kaum aus eigener Kraft möglich – so die realistische Selbsteinschätzung zur wirtschaftlichen Lage. Darum sollen sowohl die OPEC als auch Russland und China zuhilfe kommen.

Diese Hilfe bestünde wohl zuallererst aus Equipment und Manpower, doch scheint das Vorhaben insgesamt relativ unrealistisch. Experten rechnen vor, dass wenigstens 500 neue Ölquellen bis zum Jahresende 2018 erschlossen werden müssten, um das Ziel mittelfristig zu erreichen. Aktuell gibt es keine verlässlichen Werte zum bisherigen Jahresstand, doch dürften diese deutlich unter 200 Quellen liegen.

Darum passt die Ankündigung Venezuelas zwar in die aktuelle Stimmungslage auf dem Markt, dürfte aber erst dann langfristige Wirkung haben, wenn es mit der Förderung tatsächlich wieder aufwärts geht – in welchem Maße auch immer.

Dieses Problem haben die USA nach der neuesten Zählung von Baker Hughes zur Anzahl aktiver US-Ölbohranlagen ganz sicher nicht. In der vergangenen Berichtswoche kamen 15 neue Anlagen hinzu. Damit wird der 3-Jahreshöchststand weiter ausgebaut. Auch das ist solange nur eine Fußnote, wie diese neuen Ölquellen noch kein marktfertiges Produkt abliefern können.

Libyen produziert nach Stromausfällen durch Hitze wieder auf Normalniveau – und hat damit wesentlich konkreteren Einfluss auf das aktuelle Marktgeschehen als Libyen und Venezuela.
 

Die Handelswoche im Überblick

Für die Euro- oder Ölpreisentwicklung möglicherweise einflussreiche Wirtschaftsdaten der Woche im Überblick*:

Montag, 28.05.2018

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Dienstag, 29.05.2018

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Mittwoch, 30.05.2018

  •     Verbraucherindizes, Deutschland
  •     Vertrauenswerte, Eurozone
  •     Geschäftsklimaindex, Eurozone
  •     BIP, USA
  •     Konsumausgaben, USA
  •     Wöchentlicher Rohöllagerbestand American Petroleum Institute (API), USA

Donnerstag, 31.05.2018

  •     G7 Treffen, Eurozone
  •     Verbraucherpreisindex, Eurozone
  •     Arbeitsmarktdaten, USA
  •     EIA Rohöl-Lagerbestand, USA

Freitag, 01.06.2018

  •     Lohnniveau & Beschäftigungsindizes, USA
  •     Baker Hughes Wochenreport (Anzahl aktive US-Bohranlagen)

*Termine ohne Gewähr

 

Heizölpreisentwicklung

Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 71,04 Cent pro Liter Heizöl. Am Freitag waren es 71,86 Cent.

Natürlich besteht die Aussicht auf weitere Preisnachlässe. Allerdings ist es dennoch die beste Entscheidung, wenn Sie sich heute Morgen zum Heizölkauf entscheiden. Denn die Vergangenheit hat immer wieder gezeigt, dass sich Trends und Prognosen innerhalb kurzer Zeit erledigen können und das Gegenteil durch Politik oder Wirtschaft ausgelöst wird. Mit dem heutigen Heizölkauf machen Sie sich von diesen Entwicklungen vollkommen unabhängig.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.