DOE-Daten bremsen Erwartung an US-Markt: Ölpreise gefallen

2. November 2017, Nicola Bergau

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Nach den deutlichen Anstiegen der vergangenen Tage zeigt die Ölpreisekurve heute Morgen wieder nach unten. Grund dafür sind vor allem Gewinnmitnahmen nach einem eher verhaltenen DOE-Bericht zum US-Ölmarkt. Der Euro ist nach anfänglichen Verlusten stabil, Heizöl somit heute günstiger.

Ölpreisentwicklung

Die „Ruhe“ nach der Preisrallye der vergangenen Tage – gerade bei der europäischen Ölsorte Brent – wurde gestern von Gewinnmitnahmen ausgelöst. Der Bericht des Department of Energy (DOE) zum aktuellen Stand des US-Ölmarktes hatte bei Weitem nicht die Bestandsabbauten verkündet, die das American Petroleum Institute (API) am Vortag festgehalten hatte.

Das ist aufgrund der unterschiedlichen Datenlage beider Zahlenwerke zwar nicht verwunderlich, zeigt aber weiterhin, wie agil und empfindlich der Markt momentan auf jeden Impuls reagiert. Denn die Tendenz der Preise geht trotzdem wieder nach oben.

Nach der Entscheidung der amerikanischen Notenbank Fed zur Zinspolitik hat der Euro zwar nachgegeben, doch sind diese Verluste inzwischen wieder weitestgehend wettgemacht. So ergibt sich heute Morgen ein Heizölkäufer-freundliches Bild, Heizöl ist günstiger.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notierte am Morgen bei 60,56 US-Dollar, am Vortag stand dieser noch über der 61-Dollarmarke. Der Schlusspreis für Mittwoch betrug allerdings noch günstigere 60,49 US-Dollar.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 549,50 US-Dollar. Wie immer bei dieser Sorte sind die Preisveränderungen zum Vortag noch sichtbarer (554,00 US-Dollar). Der Schlusspreis für Mittwoch betrug hier 550,50 US-Dollar.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

Ob es sich bei dieser aktuellen Preisentwicklung um eine Trendwende oder nur eine Verschnaufpause handelt, muss abgewartet werden. Die Prognosen sprechen eher für die Pausen-Variante, denn die globale Nachfrage steigt, während das Angebot vor allem jenseits des US-Marktes gerade auch durch die OPEC-Kürzungen sinkt. Der US-Markt sorgte dennoch gestern für die eindeutigeren Reaktionen – und zwar auf den Bericht des Department of Energy (DOE)

DOE korrigiert enorme API-Daten zu Bestandsabbauten

Am Dienstag hatte der Bericht des American Petroleum Institute (API) breite Bestandsabbauten bei Rohöl und Ölprodukten verkündet und den Markt zu weiteren Preissteigerungen veranlasst.

Gestern nun korrigierte der Bericht des Department of Energy (DOE) diese Zahlen nach unten. Zwar vermeldete auch er Abbauten auf gesamter Breite, doch waren die Zahlen deutlich niedriger. So sei Rohöl nur um 2,4 statt um 5,1 Mio. Barrel zurückgegangen, bei Benzin wäre der Bestandsabbau mit 4,0 Mio. Barrel ebenfalls geringer als mit 7,7 Mio. Barrel laut API.

Bei der Exporttätigkeit unterstreicht der DOE-Bericht allerdings die API-Vermutung: Diese befindet sich auf einem Rekordhoch – und zwar absolut. Gleichzeitig seien die Importe gesunken, was rein rechnerisch eher zu größeren Bestandsabbauten wie laut API führen müsste.

Da es das offenbar nicht getan hatte, war der Markt vom DOE-Zahlenwerk etwas enttäuscht. Händler sicherten sich Gewinne und schickten die Ölpreise in ein (verhaltenes) Minus. Der DOE-Bericht zeichnet im Allgemeinen ein exakteres Bild des Ölmarktes, da er mehr statistisches Material zur Verfügung hat als das API, das mit freiwilligen Meldungen aus der Wirtschaft operiert.

Das erklärt auch, warum der DOE-Bericht in einem aktuell eigentlich steigenden Preisumfeld für Dämpfer sorgen kann. Die US-Ölindustrie bleibt momentan der größte Gegenfaktor, will man die Preisentwicklung der nächsten Wochen und Monate vorhersagen. Sie produziert so viel wie nie, sie exportiert so viel wie nie und sollten die Preise weiterhin auf dem höheren Niveau bleiben, werden wohl noch weitere bisher nur angebohrte Ölförderstellen in Betrieb genommen.

OPEC soll im Oktober weniger Öl produziert haben

Die andere Seite des Marktes wird – quasi als Gegenspieler zu den USA – von der OPEC bestimmt. Und das Ölkartell soll laut aktueller Statistiken im Oktober weniger Öl gefördert haben als im September. Allerdings sind sich die Herausgeber der Statistiken nicht ganz einig. Die Experten von JBC Energy meldeten einen Anstieg um 45.000 B/T im Vergleich von September und Oktober. Dem widersprach Bloomberg und hielt fest, dass die Produktion um 80.000 B/t gesunken sei. Dieser Richtung folgte auch die Nachrichtenagentur Reuters, auch wenn bei ihr ein Wert von -180.000 B/T ausgerechnet wurde.

Welche dieser Zahlen stimmen, kann erst in der nächsten Woche verifiziert werden, wenn sowohl die OPEC als auch die Energy Information Administration (EIA) sowie die International Energy Agency (IEA) ihre Monatsberichte vorlegen.

Entwicklung Eurokurs

Der Euro notierte am Morgen relativ unbewegt bei 1,1640 US-Dollar. Der Schlusspreis der EZB für Mittwoch lag noch bei 1,1612 US-Dollar, während es am Dienstag noch 1,1638 US-Dollar waren.

An diesem Vergleich zeigt sich, dass die Gemeinschaftswährung gestern kurzzeitig unter Druck geriet. Die US-Notenbank Fed hat ihre Zinssatzentscheidung bekannt gegeben und damit die Aufmerksamkeit der Anleger auf den Dollar gerichtet. Der Leitzins werde laut Fed-Aussagen im bisherigen Rahmen erst einmal weitergeführt, was für Analysten keine große Überraschung war. Da der Donnerschlag aus den USA ausblieb, korrigierte der Eurokurs nach oben und blieb innerhalb enger Spannen.

Heizölpreisentwicklung

Heizölkunden können heute Morgen etwas aufatmen: Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 60,95 Cent pro Liter Heizöl. Am Mittwoch waren es noch 61,35 Cent.

Wie lange dieses Preisniveau anhält, ist mehr als fraglich. Deswegen ist heute wohlmöglich der beste Zeitpunkt der nächsten Tage, um sich zum Heizölkauf zu entscheiden. Denn global gesehen sind die Nachfrageentwicklung und das sinkende Angebot aktuell ausschlaggebender als Momentaufnahmen einzelner Märkte. Außerdem sind die vielen politischen Konfliktherde noch längst nicht gelöscht.

Wenn Sie heute Morgen den Kauf auslösen, stehen die Chancen gut, dass Sie sich das gefälligste Preisniveau der nächsten Zeit sichern. Außerdem machen Sie sich so von allen weiteren Entwicklungen unabhängig.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.