DOE-Bericht schickt die Ölkurse auf Rallye: Was sagt der Heizölpreis?

22. März 2018, Nicola Bergau

heizoelpreise-steigen-zum-donnerstag-deutlich-220318

Der heiß erwartete Bericht des DOE zu US-Ölbeständen schickte die Märkte gestern auf eine Preisrallye. Denn er bestätigte in weiten Teilen die API-Daten. Gleichzeitig zog der Euro nach der US-Zinssatzentscheidung an. Welcher Faktor gibt den Ausschlag für die Heizölpreise? Das erfahren Sie hier.

Ölpreisentwicklung

Gestern blieb es auf den Ölmärkten so agil, wie die Woche begonnen hat. Zunächst blieb die Nachrichtenlage ruhig, doch die Preise wurden weiterhin von den Zahlen des American Petroleum Institutes (API) zu den US-Ölbeständen gestützt.

Als am Nachmittag die Vergleichszahlen des Department of Energy (DOE) veröffentlicht wurden, gab es für die Preise allerdings nur noch eine Richtung – nach oben. Denn das DOE folgte den API-Werten und bestätigte somit unerwartete Abbauten bei Rohöl und Ölprodukten. Es wurden so Werte wie zuletzt Ende Januar erreicht.

Der Euro hat sich indes wieder auf deutlich über 1,23 US-Dollar heraufgearbeitet, nachdem die US-Notenbank Fed bei ihrer Zinssatzentscheidung zwar eine Erhöhung bekannt gab, damit aber nur schon lange eingepreiste Erwartungen bestätigte.

Ein starker Euro heizte die Kauflaune außerhalb der USA zusätzlich an und trieb die Ölpreise somit weiter nach oben. Gleichzeitig begrenzte der Gemeinschaftskurs so aber auch die Preissteigerungen bei Heizöl. Darum kostet es heute Morgen fast genauso viel wie gestern um die gleiche Zeit, ist aber einen Hauch günstiger.
 

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notierte am Morgen bei 69,43 US-Dollar. Gestern waren es um die gleiche Zeit noch 67,52 US-Dollar. Der Schlusspreis für Mittwoch wurde bei 69,47 U-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 611,25 US-Dollar, während es am Mittwoch noch mit 595,50 US-Dollar losging. Der Schluss für Mittwoch wurde bei 611,00 US-Dollar festgesetzt.

Solche Werte erreichten die Kurse zuletzt exakt Ende Januar, als der Markt noch von einer Euphorie zur Nachfrageentwicklung getragen wurde. Aktuell scheint es – zumindest in Hinblick auf den US-Markt, so, dass diese Euphorie nicht ganz unbegründet war.
 

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 22.03.2018


Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
 

DOE-Bericht bestätigt API in großen Teilen

Normalerweise widerspricht der Bericht des DOE zumindest in einem Wert deutlich den API-Zahlen und zeichnet ein moderateres Bild der aktuellen US-Ölindustrie. In dieser Woche allerdings setzte er deutliche Signale, welche die Überraschung des Marktes zu den API-Daten bestätigten.
 

Die DOE-Daten im Überblick
 

DOE-Bericht-US-Ölmarkt-Kalenderwoche-12-220318


Abbauten bei Rohöl, sogar noch deutlichere Abbauten bei Destillaten und Benzin – während der Markt bei den API-Daten vorgestern rätselte, woher diese überraschende Entwicklung kam, scheint das DOE Begründungen parat zu haben:

Die Raffinerieauslastung hat – für die Saison untypisch – zugenommen. Gleichzeitig sanken die Importe, während es bei den Exporten sichtbar nach oben ging. Auch wenn die Gesamtnachfrage laut DOE gesunken ist, bleibt sie dennoch sichtbar über dem Vorjahresniveau.  Da hatte es schon fast keine Auswirkungen mehr, dass die US-Ölproduktion auf einem neuen Rekordhoch angekommen ist.

Denn insgesamt ändert auch die zunehmende Produktion nichts daran, dass die Marktversorgung insgesamt knapper geworden ist – und die Nachfrage immer noch die Statistiken narrt. So erklärt sich auch die Angabe, dass die Rohölvorräte insgesamt erstmals seit 2014 wieder unter ein 5-Jahrsdurchschnittsniveau gesunken sind.
 

In aller Kürze: Was für die Ölpreisentwicklung heute noch wichtig ist

  • Auch weltweit nimmt die Überversorgung im 5-Jahresvergleich immer mehr ab. Eigentlich hat die OPEC die Vorgaben ihres Kürzungsdeals damit bereits demnächst erfüllt. Doch das Kartell denkt nun laut über eine Verlängerung über 2018 hinaus nach. In welcher Form dies geschehen könnte, ist bisher nicht bekannt.

  • Die am Kürzungsdeal beteiligten Länder haben ihre Quoten im Februar mit 138 % mehr als erfüllt – ein Höchststand im gesamten Dealzeitraum.
     

Fazit

Die alles entscheidende Frage ist: Wird die Unterversorgung zunehmen oder treibt zum Beispiel der US-Ölboom das Angebot wieder nach oben? Momentan gibt es gerade auch in Hinblick auf Iran und Venezuela Anzeichen für eine knappere Versorgung, gegen die selbst die US-Ölindustrie nicht ankommt. Allerdings ist der Markt längst nicht mehr so optimistisch, was Preissteigerungen betrifft, wie zu Beginn des Jahres. Eine hohe Beweglichkeit der Kurse (Volatilität) ist ein deutliches Anzeichen dafür. Dennoch hat sich die zwischenzeitliche Zurückhaltung mit fallenden Kursen vorerst erledigt – zu deutlich sind die Impulse für Preissteigerungen.
 

Entwicklung Eurokurs

Gegengewicht und Preistreiber war gestern eindeutig auch der Eurokurs, der nach der Zinssatzentscheidung der US-Notenbank Fed wieder deutlich über 1,23 US-Dollar schnellte. Heute Morgen stand er bei 1,2367 US-Dollar, allerdings ändern sich die Nachkommastellen aktuell sehr deutlich und immer in beide Richtungen. Die EZB hatte den Referenzpreis am Mittwoch auf 1,2286 US-Dollar festgelegt.

Derr Schwung für die Gemeinschaftswährung war eine Folge der Überraschungslosigkeit der Fed-Zinssatzentscheidung. Der Leitzins steigt um 0,25 Prozentpunkte, in diesem Jahr soll es wie geplant mit insgesamt drei Erhöhungen weitergehen.

So mancher Anleger hatte angesichts der sehr robusten US-Wirtschaft mit mehr und deutlicheren Erhöhungen gerechnet, was die kleine Dollarschwäche begründet.
 

Heizölpreisentwicklung

Heute Morgen liefern sich die Preissteigerungen bei Öl und der stärkere Eurokurs ein Kopf-an-Kopf-Rennen bei der Berechnung der Heizölpreise. Und das praktisch wortwörtlich: Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 63,79 Cent pro Liter Heizöl. Am Mittwoch waren es 62,65 Cent.

Trotz dieser nur leicht günstigeren Ausgangssituation könnte es sein, dass Sie mit dem heutigen Heizölkauf die wirtschaftlichste Entscheidung der nächsten Tage treffen. Denn es scheint momentan nur einen Weg zu geben: nach oben. Schon deswegen sollten Sie sich das aktuelle Preisniveau sichern und den Heizölkauf auslösen.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.