Die Heizölpreis-Entwicklung zum Wochenende

4. Mai 2018, Peter Dudda

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Die stark gestiegenen US-Rohölbestände konnten auch am Donnerstag nicht für sinkende Ölpreise sorgen, die Kurse treten weiter auf der Stelle. Der Iran bleibt wohl auch über das Wochenende hinaus das bestimmende Thema an den Märkten. Erfahren Sie bei uns die Auswirkungen auf die Heizölpreise.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick

  • Ölpreise orientieren sich an turbulenten Aktienmärkten: Nach Berg- und Talfahrt sind die Kurse weiter kaum verändert
  • Pipelineausfall in der Nordsee
  • Märkte weiter in Wartestellung: Kommen US-Sanktionen gegen den Iran?

 

Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
 

 Pipelineausfall in der Nordsee
Möglichkeit von neuen Sanktionen gegen den Iran
OPEC-Quotentreue bei Förderkürzungen
Russland setzt auf langfristige Zusammenarbeit mit OPEC
Venezuelas Ölproduktion stetig rückläufig
Robuste US-Konjunkturdaten
 

 DOE-Bericht: US-Ölbestände haben deutlich zugenommen
 US-Ölförderung steigt kontinuierlich
 USA: Schutzzölle könnten globales Wirtschaftswachstum bremsen
 

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
 

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 04.05.2018


Die europäische Referenzölsorte Brent notiert zum Start des letzten Handelstags der Woche bei 73,66 US-Dollar und ist damit nur marginal höher als noch am Donnerstag. Der Schlusspreis für Donnerstag wurde bei 73,62 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, notiert heute Morgen bei 645,50 US-Dollar und liegt damit zum dritten Tag in Folge auf nahezu dem exakt gleichem NiveauDer Schlusspreis wurde zum Handelsschluss am Donnerstag bei 642,00 US-Dollar festgesetzt.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
 

Entwicklung Eurokurs

Der Euro testete am Donnerstag mehrfach die Marke von 1,20 US-Dollar, hat den Sprung allerdings nicht geschafft und notiert so zum Freitagmorgen bei 1,1989 US-Dollar.  Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs am Donnerstag zuletzt auf 1,1992 US-Dollar fest.

Der Euro notierte in dieser Woche auf dem tiefsten Stand seit Anfang Januar und hat seit Mitte April um knapp drei Prozent an Wert verloren. Hintergrund für die aktuelle Entwicklung ist vor allem die starke US-Konjunktur, welche dem US-Dollar Auftrieb verleiht. Gleichzeitig wurden in dieser Woche teils enttäuschende Konjunkturdaten aus der Eurozone veröffentlicht. Das die Europäische Zentralbank weiter an ihrer lockeren Geldpolitik festhält, sorgt für zusätzlichen Druck auf die Gemeinschaftswährung.

Für Heizölkunden ist ein schwacher Euro von Nachteil: Da Rohöl und die Gasoil-Notierung in US-Dollar gehandelt werden, sorgt ein schwacher Euro für höhere Einkaufskosten und Heizöl wird teurer. Andererseits sinkt die Kauflaune für Öl aus Ländern außerhalb der USA, das kann die Ölpreise wiederum entspannen.
 

Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik

Die Märkte und damit die Ölpreise bewegen sich weiterhin in einem engen Spannungsfeld zwischen der Gefahr einer Überversorgung aus Richtung der USA und der Gefahr einer Unterversorung. Letztere ist an den Märkten teils schon Realität, vor allem verursacht durch die OPEC und ihre Partner, welche ihre Förderung seit Ende 2016 künstlich verknappen. Diese Lage könnte mit neuen Sanktionen der USA gegen den Iran weiter verschärft werden, vor allem wenn sie sich gegen den iranischen Öl-Sektor richtet.
 

So verlief der Handel am Donnerstag

Der Handel am Donnerstag verlief in der ersten Tageshälfte weitestgehend ruhig, die stark gestiegenen US-Bestände hatten keine Auswirkungen, gleichzeitig war das Abwärtspotenzial durch die Gefahr von Sanktionen gegen den Iran beschränkt. Zum frühen Nachmittag setzten einige Händler auf Verkäufe um Gewinne mitzunehmen. An den Aktienmärkten ging es gestern turbulenter zu, die Ölbörsen sprangen auf diesen Zug schließlich mit auf und die so setzte sich zum Nachmittag vorerst eine deutliche Abwärtsbewegung durch.

Mit der Erholung der Aktienmärkte zum Abend, zogen die Kurse dann wieder an. Stützend wirkte zudem die Nachricht über einen Pipelineausfall in der Nordsee. Diese Nachricht sorgte vor allem für Gewinne bei den Rohölnotierungen. Die Pipeline hat nach Meldungen bereits seit einigen Tagen einen Defekt, der immerhin so kritisch zu sein scheint, dass die Pipeline vom Betreiber nun direkt vom Netz genommen wurde. Mit dem Ausfall ist eine tägliche Transportmenge von 80.000 Barrel betroffen, was in der aktuell angespannteren Versorgungslage dann eben für Heizölverbraucher eine ungünstige Auswirkung auf die Ölpreise nach sich zieht. Am Sonntag soll die Pipeline nach Betreiberangaben bereits wieder ans Netz gehen können.
 

Heizölpreisentwicklung

Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 67,15 Cent pro Liter Heizöl und ist damit zum Wochenende immerhin etwas günstiger geworden.

Die Märkte zeigen sich weiter in abwartender Haltung: Kommen US-Sanktionen gegen den Iran? Und wenn ja, ist der Öl-Sektor betroffen? US-Präsident Donald Trump hat noch 8 Tage Zeit eine Entscheidung zu treffen. Alle anderen Einflussfaktoren auf die Ölpreisentwicklung scheinen auf Eis zu liegen, es gibt bei den Preisen zur Zeit also wenig Spielräume nach oben oder nach unten. In Kombination mit einem anhaltend schwachen Euro können Heizölverbraucher zumindest kurzfristig kaum mit sinkenden Preisen rechnen.

Sollte es Sanktionen gegen den Iran geben, könnten die Ölpreise – und damit auch die Heizölpreise – zumindest zeitweise weiter kräftig anziehen. Unsere Empfehlung lautet daher: Machen Sie sich von allen Risiken unabhängig und lösen Sie den Heizölkauf bei einem immer noch akzeptablen Preisniveau aus. Das gilt vor allem dann, wenn sich Ihr Heizöltank leert.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekontonutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.