Darum sinken die Ölpreise auf neue 2-Wochentiefs – Wie lange bleibt Heizöl günstig?

2. März 2018, Nicola Bergau

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Die Ölpreise sanken im gestrigen Tagesverlauf auf neue 2-Wochentiefs, ausgelöst vor allem von den Nachwirkungen der US-Ölbestände, die erheblichen Druck auf die Notierungen ausgelöst hatten. Meldungen über eine wiederum gesunkene OPEC-Produktion hatten stabilisierende Wirkung. Heizöl heute günstiger

Ölpreisentwicklung

Gestern hatte der Markt keine anderen wichtigen Ankerpunkte im Tagesverlauf und ließ sich so weiterhin von den Auswirkungen des DOE-Berichts zu den US-Ölbeständen beeinflussen (siehe Heizölnews von Donnerstag).

Bis zum Nachmittag erreichten die Notierungen neue 2-Wochentiefs, die nur von der Meldung wieder etwas angehoben werden konnten, dass die OPEC ihre Produktion im Februar offenbar gesenkt habe.

Der Euro zog im Fahrwasser der Ankündigung Trumps, hohe Importzölle auf Stahl und Aluminium zu erheben, wieder an. Insgesamt stehen vor dem Wochenende alle Zeichen auf günstigerem Heizöl.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notierte am Morgen bei 63,89 US-Dollar. Der Vergleichswert von Donnerstag betrug noch höhere 64,75 US-Dollar, der Schlusspreis für Donnerstag wurde aber wieder bei bei 63,83 US-Dollar festgesetzt.

Bei ICE Gasoil, dem maßgeblichen Indikator für den inländischen Heizölpreis, wird die Veränderung erneut sichtbarer. Die Notierung stand am Morgen bei 565,50 US-Dollar. Der Vergleichswert am Donnerstag lag bei 573,25 US-Dollar, während der Schlusspreis am Donnerstag bei 561,75 US-Dollar stand.

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 02.03.2018

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

Gerade der Vergleich von Tagesstart und Schlusspreis zeigt, dass sich nach den gestrigen Preisnachlässen wieder Korrekturen nach oben angeschlossen haben. Das verdeutlicht die Bereitschaft des Marktes, weiterhin positive Signale aufzugreifen. Doch die nachlassenden Bewegungen gestern zeigen auch, dass sich Markt längst nicht mehr so euphorisch bei der Interpretation von Bestandsstatistiken verhält. Denn die Nachwehen des DOE-Berichts hielten gestern – durchaus etwas ungewöhnlich – noch an.

OPEC produziert wohl im Februar weniger Öl

Die Investmentexperten von Bloomberg haben ausgerechnet, dass die OPEC-Produktion nach dem Januar nun im Februar noch weiter gesunken sein soll. Laut Analysen gelangten im Vormonat täglich 80.000 Barrel weniger auf den Markt, die Gesamtmenge der OPEC liege jetzt bei 32,28 Mio. Barrel pro Tag.

Diese Werte sind aber nicht nur auf die Disziplin der am Kürzungsdeal beteiligten Länder zurückzuführen. Venezuelas Produktion sinkt etwa bei einem Wert von 30.000 B/T rapide, was aber nicht an Disziplin, sondern an der wirtschaftlich desolaten Lage liegt. 

Saudi-Arabien als führendes OPEC-Mitglied ist mit seiner geringeren Fördermenge von rund 80.000 B/T allerdings mal wieder mit gutem Beispiel vorangegangen.

Die Zahlen, die gestern dabei halfen, den Abwärtstrend der Kurse aufzuhalten, sind indes nicht so gesichert, wie die genauen Werte vermuten lassen. Denn die OPEC veröffentlicht keine genauen Förderzahlen. Auch bei am Deal beteiligten Nationen wie Russland sollten Analysten nicht auf originäres Datenmaterial hoffen, denn auch diese Länder sind nicht so freigiebig mit ihren Zahlen wie zum Beispiel die USA.

Allerdings sind die Bloomberg-Daten bis zu einem gewissen Punkt durchaus verlässlich, da sie aus Primärquellen etwas zu Importtätigkeiten andere Länder etc. stammen. Nachprüfen lässt sich der Kern der Analyse – OPEC produziert im Februar weniger – erst mit den Monatsberichten von OPEC, IEA und EIA sowie weiteren später veröffentlichten Statistiken.

Ägypten will OPEC beitreten

Außerdem sieht es so aus, als würde das Ölkartell mit Ägypten demnächst ein weiteres Mitglied begrüßen können. Dieses ist zwar ein Nettoimporteur, kauft also wesentlich mehr Rohöl ein, als es verkauft, produziert aber dennoch eine beachtliche Eigenmenge. Der Beitritt ist vor allem ein Signal, dass das Land die Kürzungs- und Stabilisierungsbemühungen der OPEC unterstützen will. Und aus Kartellsicht ist jedes neue Mitglied, egal wie groß oder klein, ein Gewinn.

Angekündigt ist der Beitritt allerdings erst für 2019, weil Ägypten momentan nichts zum Deal beitragen könne. Doch gerade nach dem Ende des jetzigen Deals wird es sowieso spannend, wie es dann auf dem globalen Ölmarkt weitergeht.

Entwicklung Eurokurs

Wer gestern die Nachrichten verfolgte, konnte nicht anders, als dem Euro einen Aufschwung zu prophezeien. Die Gemeinschaftswährung stand am Morgen bei 1,2270 US-Dollar und ist damit meilenweit vom gestrigen Tagesmittel unter 1,22 US-Dollar entfernt. Die EZB legte den Referenzpreis gestern ebenfalls noch auf 1,2171 US-Dollar fest.

Grund für diese Stärkung ist natürlich die globale Reaktion auf das Vorhaben Trumps, schon in der nächsten Woche erhebliche Strafzölle auf Aluminium und Stahl zu verhängen. Damit will Trump die eigene, schwächelnde Metallindustrie stärken, zieht aber momentan nur weltweites Kopfschütteln und sogar die Sorge um einen Handelskrieg nach sich.

Selbst von hochrangingen Notenbank-Mitgliedern soll es Äußerungen geben, nach denen diese Form von Protektionismus meist nach hinten losginge und nicht die stabilisierende Wirkung habe, die sich Trump wohl von dieser Maßnahme verspricht. Und der weltweite Protest regt sich aufgrund der Tatsache, dass auch die Metallindustrien außerhalb der USA von dieser Entscheidung hart getroffen werden, schließlich drohen erhebliche Geschäftseinbußen.

Heizölpreisentwicklung

Mit der leichten Stabilisierung der Ölnotierung ist die Wertzunahme des Euro nicht aufgehoben und damit stehen die Zeichen momentan hervorragend für günstigere Heizölpreise: Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 60,53 Cent pro Liter Heizöl. Am Donnerstag waren es 61,11 Cent.

Wie lange diese Vorzeichen allerdings noch stimmen, steht auf einem anderen Blatt. Schließlich erholen sich die Kurse momentan, sodass sich das Verhältnis zwischen Ölnotierungen und Eurokurs schnell ins Ungünstige verlagern kann. Darum ist es die beste Entscheidung, sich heute von allen weiteren Entwicklungen unabhängig zu machen und den Heizölkauf auf den Weg zu bringen.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.