Trotz mehr US-Öl in den Vorratslagern bleiben die Ölpreise stabil

1. Februar 2018, Peter Dudda

Heizoelpreise steigen 010218

Das Department of Energy hat gestern gestiegene Rohölvorräte in den USA gemeldet und mit seinen Zahlen sogar noch die API-Werte übertroffen. Der Markt reagierte darauf nur kurz. Wichtiger war, dass die Vorräte in Cushing erneut zurückgegangen & die Nachfragewerte gestiegen sind. Heizöl heute teurer.

Ölpreisentwicklung

Wer noch gestern vor Veröffentlichung der Bestandszahlen des Department of Energy (DOE) auf eine weitere deutliche Entspannung der Ölpreise gesetzt hatte, hatte die Rechnung ohne den momentan sehr eigen agierenden Markt gemacht.

Die DOE-Werte übertrafen die API-Zahlen gerade in Sachen Rohöl noch einmal erheblich. Das sorgte folgerichtig auch erst einmal für nachlassende Ölpreise. Doch dann entschied der Markt, dass die Bestätigung, die Vorräte in Cushing seien gesunken und die Nachfrage sei gestiegen, mehr Gewicht habe. Außerdem rückten die Bestandsabbauten bei Destillaten und Benzin zunehmend in den Fokus.

So sind die Ölpreise bis heute Morgen im Endeffekt stabil und befinden sich leicht über dem gestrigen Morgenniveau, aber teilweise noch unter dem gestrigen Schlusspreis. Gleichzeitig hat auch der Euro etwas an Wert verloren, sodass Heizöl heute Morgen teurer ist.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notierte am Morgen bei 69,03 US-Dollar. Der Vergleichswert von Mittwoch betrug 68,66 US-Dollar, der Schlusspreis für Mittwoch wurde allerdings noch bei 69,05 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 615,25 US-Dollar. Der Vergleichswert zum Mittwochmorgen lag bei 611,25 US-Dollar, der Schlusspreis für Mittwoch wurde bei 611,50 US-Dollar festgesetzt, was exakt dem Schluss von Dienstag entspricht.

 

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Der Markt interpretiert DOE-Daten in „typischer 2018-Manier“

Wie schon mehrmals in den vergangenen Wochen widersetzt sich der Markt momentan scheinbar allen (selbstauferlegten) Gesetzmäßigkeiten. Denn eigentlich hätten 6,8 Mio. Barrel mehr Rohöl in den Vorratslagern der USA laut DOE für deutlichere Kursabfälle sorgen müssen. Gerade auch, weil Analysten seit Wochen damit rechnen, dass nach den ungewöhnlichen Bestandsabbauten über 11 Wochen in Folge eine Kehrtwende ansteht.

Diese scheint eigentlich gekommen, zumal der DOE-Wert den vorherigen API-Wert von 3,2 Mio. Barrel und die Erwartung von 1,8 Mio. Barrel noch übertroffen hat. Kurzfristig kam es auch zu Kursverlusten an den Ölbörsen, bis andere Punkte des DOE-Berichts in den Fokus rückten:

Am wichtigsten ist die Bestätigung, dass die Vorräte im größten Umschlagslager in Cushing, Oklahoma erneut um 2,2 Mio. Barrel zurückgegangen sind und damit den historischen Tiefstand noch zementieren. Einen ähnlichen Wert (2,4) hatte auch das API gemeldet, doch ist das DOE mit seiner breiteren Datenbasis eine verlässlichere und damit realistischere Quelle.

Außerdem hielt der Bericht fest, dass die Nachfrage, wie vorhergesagt, wiederum gestiegen ist und damit besonders den Gesetzmäßigkeiten der Wintersaison widerspricht. Gerade die Nachfrage, die auch wir als zentrales Thema des Öljahres 2018 bewertet haben, stellt für den Markt momentan ein wichtigeres Element da und sorgte gestern dafür, dass die Kurse eine Kehrtwende machten und die Verluste somit wieder ausglichen.

Der DOE-Bericht hielt aber auch fest, dass die Ölförderung in den USA weiter steigt und damit im kommenden Monat evtl. die 10 Mio. B/T-Marke knacken könnte. Es mehren sich also die Zeichen, dass die erwartete US-Ölflut langsam ins Rollen kommen könnte.

Entwicklung Eurokurs

Dem Eurokurs ging am morgen etwas die Luft aus, auch wenn die Tendenz zur Stunde wieder nach oben zeigte. Die Gemeinschaftswährung notierte zum Tagesstart bei 1,2415 US-Dollar, der Referenzpreis der EZB für Mittwoch wurde bei 1,2405 US-Dollar festgesetzt.

Die US-Zinssatzentscheidung der Nationalbank Fed war für diese Abwärtsbewegung sicher der wichtigste Grund. Zwar hat sie ihre Geldpolitik nicht verändert und den Leitzins in einem Rahmen von 1,25 bis 1,5 Prozent festgelegt. Aber allein die Tatsache, dass es überhaupt eine solche Entscheidung gibt, die den Leitzins auf längere Sicht definitiv anhebt, ist schon ein wichtiger Unterschied zum Verhalten des europäischen Pendants, der EZB. Da es aber in der US-Entscheidung keine Diskrepanzen zur Erwartung gab, pendelte sich der Eurokurs wieder ein.

Heizölpreisentwicklung

Die morgendlichen Veränderungen der Kurse für den Heizölkauf sind zwar nicht sehr gravierend, aber sichtbar: Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 62,77 Cent pro Liter Heizöl. Am Mittwoch waren es 62,56 Cent.

Wie schon gestern vorhergesagt, ist der Markt momentan kaum einzuschätzen und reagiert immer wieder anders, als es eigentlich erwartbar wäre. Darum ist es die beste Entscheidung, wenn Sie sich heute zum Heizölkauf entschließen und sich so von diesen Entwicklungen unabhängig machen. Gleichzeitig sichern Sie sich möglicherweise das beste Preisniveau der Woche.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das Heizöl Abo nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.