Heizöl News: Saudi-Arabien setzt Preiskonflikt fort

12. März 2020, Ricarda Altrichter

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Zwar suchten die Saudis nach den gescheiterten OPEC+-Verhandlungen das Gespräch mit Russland, dennoch stießen sie weitere Produktionssteigerungen an, um Russland unter Druck zu setzen. Die Russen zeigen sich unbeeindruckt. Heizöl ist heute günstiger.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick 

  • DOE: Deutlicher Anstieg der US-Ölvorräte
  • Saudi-Arabien und VAE planen Produktionssteigerungen
  • USA verhängt Einreiseverbot aus Europa
  • Angriff auf US-Station nahe Bagdad
  • Brent bei 34,13 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 357,00 US-Dollar 
  • Euro bei 1,1297 US-Dollar


Heizölpreisentwicklung 

  • Heizölpreis bei 54,50 Euro / 100L 

Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 54,50 Cent pro Liter Heizöl. Am Mittwoch lag der Heizölpreis bei 56,11 Cent pro Liter Heizöl. 
 

Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung 

Raketeneinschlag nahe Bagdad

Libyens Förderung stark reduziert

Vermittlungsversuche zwischen Russland und Saudi-Arabien

 

Covid19 zur Pandemie erklärt

USA verbietet Einreise aus Europa

Saudis und Russen starten Preiskrieg

IEA spricht von sinkender Nachfrage 2020

 

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE: 

Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 34,13 US-Dollar. Der Vergleichswert von Mittwoch betrug noch 37,35 US-Dollar, der Schlusspreis wurde gestern bei 35,79 US-Dollar festgesetzt. 

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 357,00 US-Dollar. Der Vergleichswert am Mittwoch lag bei 376,50 US-Dollar, der Schlusspreis bei 376,00 US-Dollar. 

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand:12.03.2020 // Alle Angaben ohne Gewähr

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite
  

Die Preisentwicklung im Überblick 

Der Preiskrieg zwischen Russland und Saudi-Arabien geht zunächst weiter. Nachdem Russland das letzte OPEC+-Treffen scheitern ließ, indem es sich weigerte, Produktionskürzungen hinzunehmen, begann Saudi-Arabien die eigene Produktion zu steigern, um einen Preisverfall auszulösen und Russland zurück an den Verhandlungstisch zu holen. Bislang geht die Rechnung nicht auf, denn Russland ließ verlauten, dass ein niedriger Ölpreis über Jahre hinweg kein Problem für das Land darstellte. Die Marktteilnehmer schöpften gestern noch Hoffnung auf eine schnelle Einigung, da Saudi-Arabien bereits erste Bemühungen zeigte, zu verhandeln und Russland sich nicht abgeneigt gab. Dennoch steigerte Saudi-Arabien gestern noch einmal die Fördermenge, während Russland auf die eigenen Steigerungskapazitäten hinwies, jedoch noch nicht tätig wurde und auch die Vereinigten Arabischen Emirate Steigerungen ankündigten. Das ließ die Hoffnungen verblassen und der Ölpreis reagierte mit einer Abwärtsbewegung.

Diese hielt sich jedoch in Grenzen, denn wichtige Unterstützungen hielten stand und auch die Monatsberichte von OPEC und Energy Information Administration gaben keine starken Impulse nach unten, da die Marktteilnehmer bereits mit den gesunkenen Nachfragewachstumsprognosen gerechnet hatten. Auch der Bericht des Department of Energy gab kaum Einflüsse, da die Marktteilnehmer mit dem saudisch-russischen Preiskrieg und Covid19 gedanklich woanders sind als bei US-Ölbestandsdaten.

Inzwischen verhängten die USA vergangene Nacht ein Einreisestopp für Reisende aus Europa, um die Ausbreitung des Covid19-Viruses einzudämmen. Das Einreiseverbot gilt ab Freitag. Die USA setzen damit vergangene Maßnahmen fort. Reisende aus China haben bereits seit Ende Januar, Reisende aus dem Iran seit Ende Februar Zutrittsverbot. Das gibt wiederum einen preissenkenden Einfluss auf den Ölpreis, denn weniger Reisen bedeutet eine sinkende Ölnachfrage, da auch der Energiebedarf sinkt.

Während die Welt mit der Pandemie und Preisverfällen zu kämpfen hat, fielen im Irak wieder Bomben. Sie trafen einen US-Stützpunkt nahe Bagdad. Noch ist unklar, wer für diesen Angriff verantwortlich ist. Klar ist, dass die Spannungen in diesem Gebiet nach wie vor bestehen und jederzeit eskalieren können.

Der Ölpreis gab noch einmal deutlich nach, während der Euro sich stark zeigt und das ist auch am inländischen Heizölpreis erkennbar. Er ist deutlich gesunken und befindet sich auf einem sehr günstigen Niveau. Wer einen leeren Heizöltank hat, sollte ihn definitiv füllen und damit das niedrige Preisniveau voll nutzen.

Entwicklung Eurokurs 

Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1297 US-Dollar, am Mittwochmorgen waren es 1,1344 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB wurde für Mittwoch bei 1,1258 US-Dollar festgesetzt. 

Gestern hate der Eurokurs einen Rückgang zu verzeichnen. Während die Notenbanken anderer Länder mit starken Zinssenkungen auf Covid19 reagieren können, ist das der EZB aufgrund des ohnehin schon niedrigen Zinsniveaus nur eingeschränkt möglich. Das macht den Euro zu einem sicheren Hafen und steigert den Wert des Euros im Vergleich zu anderen Währungen. Allerdings wird dennoch eine Reaktion der EZB erwartet und ein geringer Spielraum für Zinssenkungen besteht noch. Der Eurokurs verbleibt auf einem hohen Niveau, musste gestern jedoch leichte Verluste hinnehmen, da eine weitere geringe Zinssenkung immer wahrscheinlicher wird.

 

Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik 

 

DOE: US-Rohölvorräte deutlich gestiegen

Dad Department of Energy gibt dem American Petroleum Institute Recht und meldet sogar noch stärkere Aufbauten der US-Rohölvorräte. Demgegenüber stehen starke Rückgänge der Produktbestände und der Raffinerieauslastung. Die Marktteilnehmer reagierten unter den aktuellen Umständen kaum auf den DOE-Bericht. Doch auch unter anderen Umständen hätte er womöglich unterm Strich kaum Einfluss auf den Ölpreis, da die Effekte sich gegenseitig aufheben.

DOE-Bericht-US-Ölmarkt-Kalenderwoche-11-120320 // Alle Angaben ohne Gewähr

 

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Ricarda Altrichter - Autorin

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