Ein- oder Zweistrangsystem – Was ist besser?

Ein- oder Zweistrangsystem © IWO e.V.

Ölheizungsbesitzer wissen es: Für die Installation der Heizungsanlage gibt es verschiedene Möglichkeiten. Allein in Bezug auf die ölführenden Leitungen müssen Verbraucher sich zwischen einem Ein- oder Zweistrangsystem entscheiden.

Ob Modernisierung oder Neueinbau der Heizungsanlage – bei den Rohren für den Heizölzulauf gibt es mehrere Varianten: das Ein- oder Zweistrangsystem. Damit Ihnen die Entscheidung für ein System leichter fällt, stellen wir Ihnen beide Möglichkeiten vor.

Beim Zweistrangsystemverbinden zwei Rohre Heizöltank und Ölbrenner miteinander. Über eine Leitung, den sogenannten Vorlauf, wird das Heizöl zum Brenner geleitet. Diese Menge ist deutlich höher als dann später wirklich verbrannt wird. Das nicht verbrauchte Heizöl wird anschließend über das zweite Rohr – den Rücklaufin den Tank zurückgeleitet.

Problematisch ist dabei, dass während des gesamten Prozesses eine ständige Umwälzung stattfindet, was das Heizöl erwärmt und mit Sauerstoff anreichert. Deswegen altert der Brennstoff schneller, Sedimente können sich bilden und absetzen. Bei diesem System ist daher die Lebensdauer des Ölfilters verkürzt,weil dieser viel mehr Öl umwälzen muss als verbrannt wird.

Das Einstrangsystem – einfache Lösung für effektives Arbeiten der Heizungsanlage

Das Einstrangsystem ist inzwischen die bewährtere Methode. Es wird bei Neubauten mit einer Ölheizungsanlage meist als Standard eingesetzt. Auch bei einer Modernisierung empfehlen Experten die Umrüstung auf diese Variante. Da es nur eine Leitung gibt, wird darüber nur soviel Heizöl befördert wie der Brenner tatsächlich benötigt.

Die fehlende Rückführung des Brennstoffes verhindert die Umwälzung des Öls sowie dessen Erwärmung und Anreicherung mit Sauerstoff. Es entstehen weniger Ablagerungen und auch die Lagerungs-bedingungen sind günstiger. Das Einstrangsystem ist darüber hinaus sicherer: Denn bei einem Leck im Rohr schaltet die Anlage sofort auf Störung um, wenn Luft angesaugt wird. Das unkontrollierte Austreten von Heizöl wird so verhindert.

Der Einbau des Einstrangsystems erfolgt recht unkompliziert. Allerdings muss dabei beachtet werden, dass die Leitung frostfrei verlegt wird. Denn durch die verringerte Fließgeschwindigkeit im Vergleich zum Zweistrangsystem sind die Rohre kälteempfindlicher. Zusätzlich empfiehlt es sich, einen kleineren Rohrdurchschnitt zu wählen. Ansonsten entsteht ein Unterdruck, der für Blasenbildung sorgen und zu einer Anlagenstörung führen kann.

Da Einstrangsysteme in puncto Sicherheit und Effizienz vorteilhafter arbeiten als die Variante mit zwei Leitungen, sollten Sie bei geplanter Modernisierung eine generelle Umrüstung in Betracht ziehen. Zu weiteren Schritten in diesem Prozess können Sie sich auch durch unser Expertenteam beraten lassen. Denn eine Modernisierung bedeutet gleichzeitig die Optimierung Ihrer Heizungsanlage.